Ein Menü zum Chablis

Ein Stück Chabils

Obwohl sehr nahe an der Champagne, bei der Weinregion Chablis handelt es sich um das nördlichste Weinbaugebiet des Burgund.

Obwohl sehr nahe an der Champagne, bei der Weinregion Chablis handelt es sich
um das nördlichste Weinbaugebiet des Burgund.
140 Meter über dem Meeresspiegel, an den Ufern des Flusses Serein gelegen,
ist es eines der bekanntesten Weißweingebiete Frankreichs.
Der Unterboden im Chablis, Kimmeridgium genannt, bildete sich im Oberjura
vor etwa 150 Millionen Jahren aus.
Ehemals unter Wasser gelegen finden sich hier Kalkbänke und Fossilien von
Schalentieren (unter anderem die einer kleinen Austernart), was wir anschaulich
im für uns mitgebrachten Stein aus dem Chablis begutachten und riechen konnten.

Obwohl Chablis nur aus der Chardonnay-Traube besteht (es ist keine andere erlaubt),
verfügt er Wein über eine breite Palette von Aromen.
Entsprechend der Hanglagen und ihrer unterschiedlichen Böden entstehen die verschiedensten Weine.
Petit Chablis etwa zeichnet sich durch seine mineralische Frische, dem Duft von
weißen Blüten und einer Zitrusnote aus.
Die verschiedenen Chablis Premiere Cru werden kräftiger und voller im Geschmack.
Länger ist die Entwicklung im Gaumen, auch die Fruchtnoten variieren
von leicht blumig bis fruchtig, charakteristische Säure und mineralisches,
alle Weine sind unterschiedlich.

Aber zum Menü.
Die Freude über die Nachricht war groß: mein Kalbszungengericht
hatte es nach Hamburg geschafft.
Zunge mit Pistazienpesto, dazu knusprige Kartoffeln, und ein lauwarmer Salat
vom Mönchsbart mit grünem Spargel.
Meine 5 Blogger-Kollegen-Kolleginnen hatten wie ich alle ihre Rezepte einige Wochen
zuvor eingereicht, zum Kochen eingeladen hatte Effilee.

Zur Einstimmung, wie auch zum Kochen, kam der frische, unkomplizierte
Petit Chablis Domain Alain Geoffroy ins Glas.
Petit Chablis verfügt über mehr Säure und Zitrusnoten, er wird jung im Alter
zwischen 2 und 3 Jahren getrunken.

Vijay Sapre lieferte das Amuse geule zum Menü: kräftiger Buchweizen,
wilder Spargel mit Kirschtomate und Ziegenfrischkäse.
Der Gang vom Küchenjungen wurde vorgezogen, denn Dorothée’s rote Beete
vertrug noch etwas Zeit in der Marinade.

Besonders interessant war das geriebene Eigelb zur kurz
angebratenen Jakobsmuschel mit Enokipilzen vom Küchenjungen,
muss ich unbedingt Mal nachkochen.

Dorothée hatte die so gute Idee,
rote Beete zu marinieren und mit grob geraspelter Bottarga zu bestreuen.
Zu den kräftiger werdenden Gerichten passten auch die immer voller werdenden
1er Cru Weine.

Der dritte Gang “Lachscarpaccio in Chablis-Marinade” von Kerstin war unter Zugabe von
Chablis mariniert worden, was der Marinade milder macht.
Dazu wurde noch Schwarzbrot mit Kräuterbutter serviert.
So konnte sich der Lachs auf dem Teller und er Wein im Glas selbstständig entwickeln.

Sehr sommerlich zum Chablis schmeckten Pia’s schön flaumige Forellen-Ravioli in Beurre blanc.

Zu ihrem Gang Forellen-Rillettes stellte Sandy das Kümmel-Fenchel-Brot mit Hilfe von 2 Pfannen her, muss ich ebenfalls unbedingt ausprobieren.
Das Forellen-Rillettes kam ohne Schmalz aus, statt Fett wurde Crème fraîche untergemischt, leicht und elegant.

Zum meinem Gericht wurde noch ein Grand Cru ausgepackt, am kräftigsten im Geschmack
konnte er Zunge, Pistazien und Olivenöl standhalten.
Zu Spargel, Mönchsbart und hellem Fleisch schmecken auch alle anderen Chablis,
zur kräftigen Zunge war der Chablis Grand Cru Valmud Jean Collet 2012 ideal.
So gut, dass es von meinem Gericht kein Bild mehr von mir gibt.

Meine tollen Bloggerkollegen waren: Küchenjunge Christian, Dorothée alias bushcook, Kerstin von my cooking love affair, Pia von Pia’s Deli, Sandy von confiture de vivre, die charmante Ina Finn präsentierte die Weine.



Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

4 Comments

  1. Liebe Andrea,
    ja, das war ein sehr schöner Abend, wo alle toll gekocht haben.

    Ich trinke abends normalerweise gerne ein Bier beim Kochen, da ich immer Durst habe.
    Aber an einem Abend zum Thema Chablis ist ja das Menü abgestimmt und da nehme ich gerne den Wein.
    Aber wie Du sagst, das ist so einen Gewohnheitssache, wie es jeder gerne hat.
    Liebe Grüße
    Petra

  2. Hallo,

    hoert sich alles sehr lecker an.

    Trinke jedoch beim Kochen niemals Alkohol/Wein oder oder. Mir ist so wie damals bei Biolek ueblich einfach nicht danach. So nach dem Motto Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps.

    Habe da einfach keine Zeit fuer Genuss. Wenn das Essen dann auf dem Tisch steht, kommt die Zeit fuer einen guten Tropfen.

    Ist aber sicher auch Ansichts- und Uebungs- oder auch eine Einstellungssache? Mein Motto jeder kann und keiner muss. Meine Mutter mag sehr gern ein gutes Glas Rotwein bei der Vorbereitung zu einem Festessen, mein Vater schmueckte den Weihnachtsbaum auch immer mit einem speziellen Drink am spaeten Nachmittag. Somit hat also in unserem Haus schon eine gewisse Tradition, hat aber wohl auf mich irgendwie nicht abgefaerbt.

    Liebe Gruesse
    Andrea

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