Rheinhessen geniessen mit Wein und Winzern

Rheinhessen ist mit 26.516 ha Rebfläche die größte Weinbauregion Deutschlands, seit 20 v. Chr. wird hier Wein angebaut.

Werbung / Rheinhessen ist mit 26.516 ha Rebfläche die größte Weinbauregion Deutschlands, seit 20 v. Chr. wird hier Wein angebaut.
Der Winzersekt entstand in Rheinhessen, hier kam man auf die Idee, Sekt nach klassischer Champagner-Methode herzustellen. Dass sich der Sekt nicht Champagner nennen darf tut ihm keinen Abbruch, denn Winzersekt ist inzwischen zu einer eigenständigen Größe geworden.

Auch der Eiswein wurde in Dromersheim 1830 erfunden. Eigentlich waren die an den Reben hängenden, nach dem Winter noch übrigen Trauben, als Viehfutter geerntet worden, da an allem großer Mangel war. Da die Trauben so überraschend süß schmeckten kamen sie nicht in den Futtertrog, sondern wurden zu Wein verarbeitet.

Für mich war es der erste Besuch in Rheinhessen, so war es schön, hier an die Hand genommen worden zu sein.
Bei unserer ersten Station lernten wir die Winzerin Gesine Roll und ihre Weine kennen.
Das Weingut Weedenborn ist ein Familienbetrieb, Gesine Roll lernte bei Bassermann-Jordan und in Südafrika und ist nun als Betriebsleiterin im Familienbetrieb beschäftig.

Von einer Anhöhe der Weinberge bietet sich ein fantastischer Ausblick, bei klarem Wetter bis nach Frankfurt.
Wir hatten Glück mit dem Wetter, teils war es etwas diesig, dann aber riss es wieder auf.
Frisch war es, was zur Verkostung von Sauvignon Blanc, Sauvignon Blanc Terra Rossa, Weißburgunder vom Kalkmergel und Westhofener Chardonnay (alle 2016) passte.
Denn Gesine Roll’s ausgezeichnete Sauvignon Blanc sind frisch und knackig, mit Noten von Stachel- und Johannisbeere.

Wir mussten weiter, das Weingut Winter wartete.
2015 DITTELSHEIM Weißburgunder VDP. ORTSWEIN wurde von „Falstaff“ im Juli 2017 zu einem der besten Weißburgunder Rheinhessens gewählt, hier weitere Pressestimmen: Weingut Winter.
Verkostet und verglichen wurden Guts-, Orts- und Lagenweine, Silvaner, Riesling und Weißburgunder. Liebling war der Kloppberg Riesling Großes Gewächs, ein großartiger Riesling.
Lustig auch, wie uns der sympathische Stefan Winter erst auf dem Foto des Feinschmeckers vorgestellt wurde, er hatte dann aber doch noch Zeit für uns während der Verkostung und für ein Foto.

Weiter ging es auf den Roten Hang, wo uns die Winzer mit Gröhl Winzersekt begrüßten.

Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir ein für die Verkostung vorbereitetes Häuschen am Roten Hang.
Wo es nach dem spritzigen Winzersekt von Gröhl natürlich auch Weine vom Gut zu probieren gab.
Hier gefiel mir der Pinot Noir „Hölle“ mit Aromen von Blaubeere, Kirsche und Brombeere am besten.
Wie hier alle abgebildeten Weine meine Favoriten des jeweiligen Weingutes waren.

Der Reihe nach: vom Weingut Fischborn Bergeshof schmeckte mir der Riesling trocken Rotliegend am besten.

Der Sauvignon Blanc vom Weingut Strub war das Gegenteil von Gesine Roll’s Stil, voller exotischer Früchte wie Mango, Maracuya & Melone.
Deshalb aber auch interessant und ein Wein für ein Glas, passend zu einem Gericht, das mich reizen würde zu entwickeln.

Der mineralische Riesling „Niersteiner Lage Pettenthal“ vom Weingut Gehring mit Noten von gelben Früchten ist elegant und ein idealer Speisenbegleiter.

Zum Schwarzriesling vom Weingut Heise am kranzberg würden mich auch die passenden Gerichte interessieren, auch ein Wein, von dem ich gerne ein Glas zum entsprechendem Gericht trinken möchte.

Es war ein schöner Ausflug zum Roten Hang, aber der Abschluss unserer Reise war auch ein kleiner Höhepunkt, der noch bevorstand (jedenfalls für mich): Fasan mit Blutwurst, Kraut und Kartoffel-Frühlingszwiebel-Puffern.
Zurück in unserem gemütlichen Hotel Das Crass in Nierder-Olm wurde uns das Mittagessen serviert.

Küchenchef ist der fröhliche Amerikaner Michael Immoos, der den wunderbaren Fasan mit Blutwurstfülle, Sauerkraut mit Weintrauben und die Kartoffel-Frühlingszwiebel-Puffer zubereitete.
Das war so alles meins, Fasan, Blutwurst, Sauerkraut, Trauben, die Kücherl und Wein!
Alles, was ich gerne mag.
Die Weinempfelung zum Gericht: 2015er Riesling Spätlese trocken vom Dienheimer Tafelstein aus Uelversheim.

Ein gelungener Abschied, ich komme sofort wieder!

Ich danke allen teilnehmenden Winzern für die Bewirtung und dem feinem Hotel „Das Crass“ für die komfortable Beherbergung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

4 Comments

  1. Hallo liebe Petra,
    Ich lese deinen Block schon seit Jahren und mir haben immer deine eigen Kreationen besonders gefallen.
    Diese kommen in der letzten Zeit doch leider zu kurz.

    Ich wohne in Rheinhessen und kenne einige dieser Weine recht gut.
    Deine Auswahl die du vorstellst ist natürlich schon vom Feinsten,
    aber ich kann auch versichern hier gibt es sehr viele Perlen die man finden kann,
    jedes Jahr aufs Neue kommen ein paar junge Winzer dazu, die überraschende Qualitäten anbieten.

    Rheinhessen ist ein tolles Revier,
    es freut mich wenn es dir gefallen hat.

    Liebe Grüße Rudi Rudi

    1. Lieber Rudi,
      bitte entschuldige die späte Antwort, ich wollte ausführlich antworten, dann war ich wieder weg…

      Es freut mich, dass Du meinen Blog schon lange ließt und ich hoffe, es ist noch interessantes dabei, auch wenn weniger gekocht wird.
      Was einmal daran liegt, dass ich viel unterwegs bin, was ich mir im Augenblick zeitlich leisten kann.
      Meine Mutter arbeitet noch voll mit und daher kann ich immer mal ein paar Tage weg.
      Und ich arbeite an der Rezeptentwicklung meines Kochbuchs, das nächsten Spätsommer erscheinen wird.
      Irgendwer muss das ja alles essen….

      Rheinhessen war wunderbar, die Weine, die Landschaft und auch das Essen.
      Und natürlich ist es toll, wenn man aus der Gegend ist, dort unterwegs auch feines, alltagstaugliches findet!

      Ich koche hier aber jedenfalls weiter und hoffe auch, dass zwischendurch Reisen und Restaurantberichte etwas Inspiration bieten.

      Liebe Grüße aus München
      Petra

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