Ein Besuch bei Jacquard in Reims

um 9:00 bei Jacquart

Die Jacquard-Party auf der Design-Week und den anschießenden Absacker hatten wir gut überstanden.

Die Jacquard-Party auf der Design-Week und den anschießenden Absacker hatten wir gut überstanden.
So kamen wir gut früh aus dem Bett um in den Zug nach Reims zu steigen.
50 Minuten dauerte die Fahrt, noch kurz mit dem Taxi durch die Stadt gefahren standen wir vor dem Firmensitz von Jacquard.
Ein Bau, der sich von der Nachbarschaft durch seine im hausmannschen Stil repräsentative Offenheit abhebt. 2009 hat die Genossenschaft den heutigen Firmensitz “Hôtel de Brimont” erworben, eines der schönsten Schlösser in Reims. Die prächtigen umliegenden Bauten zeigen nach aussen wenig und erschließen ihre Pracht dem Besucher erst nach dem Eintreten durch eine Mauer.
Was sich auch bei Jacquard widerspiegelt: Marke und Vermarktung setzten sich ganz bewusst von den nebenliegenden, traditionellen Champagnerhäusern ab. Auch sollen nicht 3 Sterne Restaurants angesprochen werden, ein junges Publikum, das jenseits aller Tradition unkompliziert mit einem luxuriösem Produkt umgeht. Sowie natürlich der Feinkosthandel, die gehobene Gastronomie, ein großer Teil ist auch für den Export bestimmt.
Denn Jacquard ist eine junge Marke: 1964 gegründet, 1984 offizieller Sponsor der Olympischen Spiele in Los Angeles, feierte der Champagner 2014 seinen fünfzigsten Geburtstag.
Intesressantf fani ich auch, dass Jacquard nicht im Besitz eines einzigen Inhabers ist, sondern das Produkt der Winzergenossenschaft „Groupe Alliance Champagne”, der sich inzwischen 1800 Winzer angeschlossen haben. Mittlerweile ist das Unternehmen auch börsennotiert.

Die Genossenschaft kann wiederum auf 2,400 Hektar verschiedenste Lagen zugreifen, 60 Crus, darunter Vertus, Villers-Marmery, Mesnil, Trépail, Verzy, Neuville, Chigny Les Roses, Mailly, Villedomange, und ist somit vollkommen unabhängig von Zukäufen.
Geerntet wird in den ersten beiden Septemberwochen wie vorgeschrieben ausschließlich per Hand, verwendet wird nur die erste Pressung.
Champagner war schon immer teilweise in der Hand von Frauen und so ist die Chef-Önologin bei Jacquart auch eine Frau, die studierte Biochemikerin Floriane Eznack.
Verkostet wird aber im Team von fünf Önologen um die stimmigsten Cuvées zu komponieren.
Die Produktion ist schlank, abgefüllt werden nur 3 Millionen Flaschen, was in der Champagne keine riesige Menge darstellt.

Soviel zur Firmengeschichte und verkostet wurde später noch.
Nach einem Kaffee fuhr der Bus vor und brachte uns auf’s Land, zu hübschen Dörfern, wo ich auch gerne auf ein paar Tage hinfahren würde.
Wir hatten schönstes Wetter, um Fotos auf Aussichtsplattformen zu machen, bei der Traubenpressung zuzusehen und um das Grab von Dom Perignon zu besuchen. Und eine Überraschung zu gab es auch noch!
Das aber alles in einen Extraeintrag.



Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.