Ein Treffen mit Marquese Lamberto de Frescobaldi

Eine halbe Stunde hatte der Marquese Frescobaldi für mich Zeit, bevor er zum Flughafen musste.

Eine halbe Stunde hatte der Marquese Frescobaldi für mich Zeit, bevor er zum Flughafen musste.
Viel unterwegs ist Marquese Lamberto de Frescobaldi, die Hälfte des Jahres reist er für die Tenuta Frescobaldi um die Welt, so auch auf die ProWein.
Die Familie Frescobaldi ist eine der ältersten Winzerfamilien weltweit. Im Jahr 1300 belegen die ersten Urkunden den Weinbau der Frescobaldis, der nun in der 30.sten Generation von Lamberto de Frescobaldi repräsentiert wird.

Ich habe mich über das Angebot, den Marquese auf ein Interview zu treffen, sehr gefreut.
Denn ein beständiger Lieblings-Chianti war immer der Nipozzano
in den verschiedenen Variationen.

Vor meiner Unterhaltung mit dem Marquese probierte ich noch durch die verschiedenen Weingüter der Frescobaldis, die Generation um Generation erweitert wurden.

Ein Interview war es wie immer bei mir nicht, ich frage nicht gerne, ich unterhalte mich.
Und Unterhalten kann man sich mit Lamberto Frescobaldi ganz hervorragend, charmant und gesprächig erfahre ich von den verschiedenen, über den Weinbau hinaus gehenden, Unternehmungen der Familie.

Zwei Restaurants betriebt die Familie, in Florenz und in London. Wobei ich in letzteres in nächster Zeit vielleicht am ehesten komme. Auf eigenem Terroir werden auch Rinder für das Fleisch der Restaurants gezüchtet, hauptsächlich für das in Florenz gelegene. Auf den Tisch kommt eine klassische toskanisch-italienische Küche, natürlich begleitet von den eigenen Weinen.

Ein weiteres Projekt ist der Weinbau auf der kleinen,in der Toskana gelegenen Gefängnisinsel Gorgona.
Auf einem Hektar produzieren die Häftlinge seit drei Jahren pro Jahr 2700 Flaschen Weißwein und sollen dort bestenfalls etwas lernen, was sie später in der Freiheit für einen beruflichen Werdegang anwenden und ausbauen können.
Da es nur wenige Flaschen gibt war auf der Messe auch schon alles ausgetrunken.

Die verschiedenen Weingüter können besucht werden, ein jedes verfügt über einen anderen Schwerpunkt.

Ein von Tiziana Frescobaldi ins Leben gerufener Kunstpreis, Artisti per Frescobaldi, wird jährlich verliehen, ausserdem designen die Künstler jährlich eine Etiketten-Edition, womit wir am Ende unserer Unterhaltung angekommen waren, der Marquese musste dann weiter.
Mein Dank für das interessante Gespräch.

Frecsobaldi

 

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.