#fischwildbrennt II- Käse, Schaps und Wild am Tegernsee
Die nächste Station nach der Kräuterwanderung war die Naturkäserei Tegernsee.
Die nächste Station nach der Kräuterwanderung war die Naturkäserei Tegernsee.
Eine feine Einkaufsadesse für tollen Käse und auch Wurstwaren,
die ich im Hotel immer in der Minibar unterbringe.
Bei der Naturkäserei Tegernsee handelt es sich um eine Genossenschaft,
Ziel ist es unter anderem, den Produzenten nicht nur einen fairen Milchpreis
zu gewährleisten, sondern auch die Möglichkeit zu schaffen, aus dem hochwertigen Rohstoff Heumilch diverse Qualitäts-Erzeugnisse
zu produzieren.
Mit diesen Vorstellungen gelang es, eine breite Zustimmung zu finden,
so dass die Genossenschaft derzeit 1.450 Anteilseigner aus allen Bevölkerungsschichten verzeichnet, verteilt über das gesamte Bundesgebiet.
So wird die frisch angelieferte Milch der 23 zuliefernden Heumilchbauern täglich zu Butter, Käse, Joghurt und Topfen verarbeitet.
Eine Auswahl ist auch bei einigen Händlern und auf Wochenmärkten zu haben.
Ein Brotzeitbrettl gab es natürlich auch zum Schluß, so konnte es zur Schnapsverkostung in die Brennerei Fischerweber’s gehen.
Das Ehepaar Huber und eine kleine Auswahl ihrer Brände hatten wir
bereits am Vorabend auf Gut Kaltenbrunn kennengelernt.
Das Brennen edler Obstbrände gehört seit 1870 zur Tradition bei Fischerweber’s, verwendet werden nur perfekte Früchte und den
Destillaten werden natürlich keine Zusatzstoffe beigefügt.
So wurde Fischerweber’s auch der Staatsehrenpreis für bayerische Spitzenprodukte und handwerkliche Qualitätsarbeit verliehen.
Das Gut mit Brennerei und Hotel Garni liegt im schönen Malerwinkel,
der historische original Hof wurde abgebaut und kann im
Freilichtmuseum Glentleiten besucht werden.
Der neue Hof ist nicht weniger prächtig, rückseitig direkt
am See gelegen und mit seiner Bilderbuchlage und der Familie Huber
ein sehr zu empfehlender Ferienort.
Abends dann einen Apfel-Wacholder-Brand statt einen Gin,
mit Blick auf den See, ganz zauberhaft.
Es kamen natürlich einige Fläschchen ins Gepäck, Waldhimbeergeist, Sauerkischbrand und Heidelbeerlikör.
Zeit für eine Pause im Hotel gab es nun keine mehr, wir waren schon
eine Stunde in Verzug.
Denn vor dem Abendessen im Almgasthaus Aibl war noch ein Besuch
der dortigen Küche geplant, wo Jäger Michael Herrmann ein erlegtes Wild
vor uns zerlegen sollte.
Michael Herrmann und Wirt Schorsch Ertl warteten schon vor dem Wirtshaus mit der am Morgen geschossenen Gams auf uns.
In der Küche schlug der Jäger mit geübter Hand die Gams aus der Decke,
das Sommerfell wäre für Lederhosen gut geeignet gewesen.
Denn im Sommer steckt die Kraft in der Haut, im Winter im Fell.
Die Gams war schnell zerteilt, Leber und Herz wurden bei heißem Feuer mit Zwiebeln schnell in der Pfanne gebraten, Schorsch hatte bereits eine Focaccia mit Knoblauch und Rosmarin dazu gebacken.
Der Rücken konnte ausgelöst auch nicht abgehangen kurzgebraten werden, schmeckte alles wunderbar.
Gämsen sind ja nicht so häufig im Angebot, da nur wenige im Jahr
geschossen werden.
Dann kam Wildhack für das Nudelragout in die Pfannen, auf voller Gasflamme angebraten und hinterher geschmort.
Mit breiten Nudeln wurde uns das Ragout im gemütlich eingedeckten Holzhäuschen seitlich der Terrasse als erster Gang des Abendessens serviert.
Beim Aperò saßen wir noch draussen, später war es halb drinnen im Häuschen dann sehr gemütlich.
Als zweiter Gang kam der Kaspressknödel auf Krautsalat auf dem Tisch, der Hauptgang bestand aus Hirschgulasch mit Semmelknödel und Preiselbeeren.
Erdbeer-Kaiserschmarrn machte den Abschluss, dazu schmeckte uns der Blanc de Blancs vom fränkischen Weingut Schmitt’s Kinder.
Nachdem getaner Arbeit in der Küche kam der Chef zu uns an den Tisch, wir saßen noch bis Mitternacht und alles Gäste waren bereits gegangen als wir uns schließlich auf den Weg machten.
Gut besucht ist das Almgasthaus Aibl, so dass eine Reservierung unbedingt zu empfehlen ist.
Fisch gibt es morgen in Tegernsee Teil III.