Nützling gegen Schädling – Koopert Biological Systems

So nett wurden wir begrüßt.
Auf unserer 2. Tagesstation beim Marktführer auf dem Gebiet des biologischen Pflanzenschutzes.
Ich bewirtschafte keinen Garten, daher begrenzen sich mein Wissen auf Marienkäfer frisst Blattlaus, Insekten sind mir ohnehin nicht geheuer, nur Hummeln habe ich gerne.
Die waren schon zahlreich im Gewächshaus unterwegs, nun befinden wir uns beim Züchter der Hummelvölker.

In kleinen Pappkisten wird das Volk von Koppert samt Königin angeliefert, am Bestimmungsort öffnet man den Karton an einer Stelle, so dass die Hummeln ein- und ausfliegen können.
Warum Hummeln und nicht Bienen?
Wie schon gesagt, im Gewächshaus ist Honigproduktion nicht gefragt, die Tieren sollen nur die Pflanzen bestäuben.
Hummeln besuchen mehr Blüten pro Minute, sind weniger abhängig von Licht und nicht so kälteempfindlich.
Sie bilden keine Schwärme, sind wenige aggressiv auch fliegen sie im Freien bei nicht so gutem Wetter aus. Am wohlsten fühlt sie sich zwischen 8-28 Grad.
Koppert züchte verschiedene Hummelarten, zugeschnitten auf das jeweilige Einsatzgebiet, verpackt in unterschiedlichen Größen.
Wo ein Hummelvolk zu groß ist bietet Koopert Natufly an, die Goldfliege Lucilla sericata.
Geliefert in Sägemehl schlüpfen die Puppen nach 3-4 Tagen, dann beginnt die Fliege mit der Bestäubung. Sie ist vor allem bei Veredelungsbetrieben und Saatgutproduzenten im Einsatz.

In Labor und Produktion war das Fotografieren logischerweise nicht gestattet, wo besonders der Verpackungsvorgang spannend war.
Das Prinzip funktioniert etwa so, dass die Larven der Nützlinge, auf spezielle Art und Weise verpackt, schnell in den Versand kommen.
Am Bestimmungsort werden sie ausgebracht, schlüpfen und bekämpfen die entsprechenden Schädlinge.
Schlupfwespen, Raubmilben- und Wanzen kommen gegen die weiße Fliege zum Einsatz, gegen Blattläuse gibt es noch einige mehr, auch gegen Sumpfmücke, Spinnmilbe, Thrips und Minierfliege.
So sind keine chemische Pflanzenschutzmittel mehr nötig, weder im Gewächshaus noch im Freien.
Ich fand alles sehr interessant, hinterher ging es zum Kressezüchter „Koppert Cress“.

Die Reise fand im Rahmen der von der EU geförderten EU-Informationskampagne statt: sicher ist lecker