Ein Abend mit Perrier-Jouet
Das Nektar in München ist den Münchnern wohl noch durch das Servieren nach Art des römischen Gelages bekannt.
(Werbung – unbezahlt) Das Nektar in München ist den Münchnern noch durch das Servieren nach Art des römischen Gelages bekannt.
Die Zeiten sind vorbei, das Nektar existiert nicht mehr in dieser Form als Restaurant, aber als Event-Location ist es zu mieten.
Ich war überhaupt zum ersten Mal dort und es tat sich, nach der Begrüßung in ebenfalls recht flotten Barräumen, ein spektakuläres Kellergewölbe auf.
Eine tolle Überraschung und ein zeitentrückter Ort, ideal für ein von Champagner begleitetes Menü, geladen hatte das Champagnerhaus Perrier-Jouët.
Etwas zur Geschichte: das Haus wurde 1811 in Epernay von dem ehemaligen Korkenhersteller Pierre Nicolas-Marie Perrier und seiner Frau Adèle Jouët gegründet.
1858 brachte Perrier-Jouët einen der ersten Jahrgangschampagner heraus.
Auch waren die Champagner in dieser Zeit allesamt süß, Perrier-Jouët entwickelte den ersten trockenen Champagner, was somit eine absolute Neuheit war.
Emile Gallé schuf 1902 die Anemonendekoration für eine Magnumflasche, 67 Jahre später wurde die Blumenranke wieder aufgenommen und ziert seither die Flasche des Prestige-Cuvée Belle-Epoque.
Heute zählt das Haus zu den 24 Grandes marques.
Aber zurück zur Degustation: den Auftakt machten zwei Vorspeisen, eine sommerliche und eine winterliche Variante, begleitet von Perrier-Jouët Grand Brut.
Für den Sommer stand „Yellow fin Thunfisch mit Couscous, Ananas und Kokos“, für den Winter „Gänseleberterrine mit Brioche, Zwetschge und Trüffel“.
Hier bestand die Frage darin, welche Kombination besser passt, was ich nicht beantworten kann.
Ist auch gut so, denn Grand Brut schmeckte super zu beiden Gerichten, wie auch sonst, im Sommer, wie im Winter.
Dem folgten zwei Hauptgänge:
„Pochierter Kabeljau, Grapefruit und Kartoffelspuma“ und „Gebratenes Zanderfilet mit Belugalinsen, Himbeere und Speck“.
Der begleitende Perrier-Jouët Blason Rosé wurde einmal gewohnt im Champagnerglas serviert, die Variante kam dekantiert ins Burgunderglas.
Dekantiert im Burgunderglas verliert der Champagner an Frische und Säure, gewinnt aber an Tiefe und Cremigkeit, was dem Kabeljau gut stand.
Das Champagnerglas bewahrte Frische und Prickeln, was mit Zanderfilet und Himbeeren gut harmonierte.
Bei den anschließenden Gängen gab es keine Vergleiche zu ziehen, es war alles wunderbar abgestimmt:
zu Rehrücken in Walnussbrotmantel und Kürbis kam Perrier-Jouët
2008 Belle Epoque ins Glas, der gebratene Bressetaube mit Sellerie, Aprikose und Haselnuss leistete Perrier-Jouët 2000 Belle Epoque Blanc de Blancs Gesellschaft.
Das Dessert durfte der Cognac nicht fehlen.
Zur Rosmarin-Crème-Brûlée mit Quitte und Blutorange goss uns Sabine Ernest-Hahn den eleganten Cognac Martell Condon Bleu ins Glas. So weich und geschmackvoll, es muss wieder mehr Cognac getrunken werden!
Dazu kam noch ein Bananenkuchen mit Juzu und Petersilieneis, vor allem der Bananenkuchen war die perfekte Kombination.
Durch die Champagner-Verkostung führten die großartigen Sommeliers Rakhshan-Zhouleh, der die Champagner vorstellte und Sabine Ernest-Hahn.
Maximilian Moser ist normalerweise für die Küche des mit einem Michelinstern ausgezeichneten Restaurant Aubergine im Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg verantwortlich.