Mittags: Altes Wallberghaus – Nachmittags: eine Lesung mit Franz Keller – Abends: Gasthof zur Weissach
Am nächsten Tag stand mittags der Besuch des Alten Wallberghaus auf dem Programm.
Am nächsten Tag stand mittags der Besuch des Wallberghauses auf dem Programm.
Es bestand die Möglichkeit die Stecke vom Fuß des Berges ab zu wandern oder
die Wallbergbahn zu nehmen.
Ich entschied mich ungenügenden Schuhwerks wegen für die Seilbahn, oben angekommen
muss ohnehin noch ein 20 minütiger Marsch bewältigt werden.
Es lag noch etwas Schnee was mit Turnschuhen für mich nicht einfach war, ich bin
eben selten im Gebirge.
Oben angekommen erwartete uns ein herzlicher Empfang mit der “Heißen Hex”:
für die kommen in einen Becher etwas Gin mit wenig Zucker, dann wird (wie beim Grog)
mit heißem Wasser aufgegossen.
Garnitur: Zitronenscheibe und ein kleiner Zweig Wacholder.
Der Rest unserer Truppe kam ja zu Fuß, ich war mit der Gondel eine Stunde früher dran,
so war Zeit für einen ausgiebigen Rundgang durchs Hotel.
Das Wallberghaus bietet Einzel- und Doppelzimmer an, mit Betten für Kinder und einem Waschbecken.
Und ein großes Gemeinschaftszimmer, das Bettenlager, was gerne größere Gesellschaften buchen.
Gemeinschaftlich für alle sind die Duschen auf dem Flur.
Das Haus wurde aber vor der Eröffnung im Herbst 2017 von Grund auf saniert,
so dass man hier eine frische Atmosphäre vorfindet.
Die Übernachtung beinhaltet Halbpension, ein abendliches 3-Gänge-Menü (serviert um 19 Uhr)
und morgens ein kleines Bergfrühstück.
Vor dem Essen ging es noch in die Küche, wo vor Saisonbeginn der Küchenchef noch
alleine auf dem Posten war.
Im großen Topf köchelte der Fond für die Fleischflanzerlsoße, frisches Brot lag an der
Ausgabe und Brezen wurden in den Ofen geschoben.
Bei schönem Wetter kommt die Zeit des großen Ansturms und der Brotzeitbrettl,
dann stehen auch Wurstsalate, marinierte Rote Beete mit Ziegenfrischkäse,
Blattsalat und Obazter auf der Karte.
Alles ist hausgemacht: Suppen, Fleischpflanzerl (dazu Soße!) mit Kartoffelsalat,
Wienerschnitzel mit Pommes oder Kartoffelsalat, Käsespätzle mit Tegernseer Bergkäse,
Kaspressknödel, Apfelstrudel mit Vanillesoße oder Vanilleeis, Kaiserschmarrn mit Vanilleeis
und Apfelmus und die hausgemachten Kuchen.
Ich habe extra nicht viel gefrühstückt, was im Bachmair Weissach schwer fällt.
Ein bisschen was vom Buffet und eine Weißwurst.
Da freute ich mich auf den gebeizten Zander und ein Fleischpflanzerl mit einer
großen Portion Kartoffelsalat.
Als die tapferen Wanderer ankamen machte ich mich schon wieder auf den Rückweg,
pappsatt ging es nun leider bergauf zurück zur Wallbergbahn.
Wieder im Gasthof zur Weissach angekommen traf ich auf die unten gebliebene Gruppe,
denn diese Option bestand ebenfalls.
Die Kollegen waren bereits kurz nach der Eröffnung des Alten Wallberghaus auf dem Berg. Damals war ich nicht dabei, ich musste mit einem gebrochenen Zeh unten bleiben.
Die Runde war gerade mit dem Mittagessen fertig als die zauberhaften Desserts von Franz-Josef Unterlechner aufgetischt wurden.
Dazu ein rustikal-eleganter Kaiserschmarrn.
Ich musste unbedingt alles probieren, beim Kaiserschmarrn war sogar noch etwas mehr da
als ein kleines Löffelchen.
Hinterher war ein Nickerchen notwendig, denn wir hatten noch einen weiteren Programmpunkt.
Vor dem Abendessen las Franz Keller.
Keller stammt aus Baden und seine Mutter war die erste Köchin Deutschlands mit einem Michelin Stern.
Er selbst erkochte mehrere Michelin Sterne, erst im elterlichen Restaurant “Schwarzen Adler“, dann im eigenen Restaurant und auf anderen Etappen seines illustren Lebenslaufes (Stationen u.a. bei Paul Bocuse und Michel Guérard).
Er nahm erneut Reisaus vor dem tyrannischen Vater und machte sich auf nach Italien.
Machte dort neue Erfahrungen und kam zurück nach Köln, wo er im eigenen Lokal 1979
wieder mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Aber er schloß diesen Betrieb, da er
sich wirtschaftlich nicht rechnete.
Es ging nicht minder rasant weiter, heute hat sich Franz Keller bewusst von den Sternen verabschiedet und eröffnete 1993 die Adlerwirtschaft.
Welche er 2010 an seinen Sohn übergab, er selbst ist auf den Falkenhof gezogen.
Er betreibt dort eine Landwirtschaft, züchtet Rinder und Bunte Bentheimer Schweine, Gänse, Hühner und Kaninchen, wie es seinen Vorstellungen entspricht und wie es sein soll:
Kühe dürfen ihre Kälber aufziehen, es wird nicht gemolken.
In seinem Buch erzählt er von seiner Philosophie, spricht er sich gegen die Massentierhaltung und für das Tierwohl aus.
Für das Kochen, schon der Sorge um sich selbst wegen, was auch der Weg weg von Fertigprodukten und Billigfleisch ist.
Einen Denkanstoß möchte Franz Keller geben und aufrütteln.
Selbstverständlich verwertet Keller alles vom Tier, das Fleisch für das Abendmenü stammte von seinem Hof.
Vor dem Abendessen bin ich dann noch ein paar Runden schwimmen gegangen.
Nach der fantastischen Küchenparty war ich natürlich sehr gespannt auf das Menü vom neuen Küchenchef Franz-Josef Unterlechner:
Hechtnockerl mit Morcheln und Erbsen
Marinierte Ochsenherztomate, Hummer, Basilikum und Belper Knolle
Roastbeef vom Ochsen (Zucht Franz Keller), Tellerzwiebel, Artischocken und Sauce Bernaise
Eierschecke, Rhabarber, Himbeeren und Sauerrahmeis
Modern-klassische Kombinationen, feine Aromen, beste Zutaten, es war ein Fest!
Ich kann eine Ausflug ins Bachmair Weissach nur empfehlen, ob zum traditionellen Mittagessen, in die MIZU Sushi Bar oder zu einem feinen Abendessen.
Franz-Josef Unterlechner ist auch die kommende Woche wieder auf Sat1 bei “Top Chef” zu sehen.
Bachmair Weissach
Spa & Resort
Wiesseer Str. 1
83700 Rottach-Egern
Telefon: 0049-08022 2780
Mein Dank an Korbinian Kohler und Sechehaye PR für die wunderbare Einladung.