Saubohnen
Frische Saubohnen gibt es nur noch einige Wochen. Und bevor es vorbei ist in diesem Jahr möchte ich unbedingt noch einige Saubohnengerichte kochen.
Frische Saubohnen gibt es nur noch einige Wochen. Und bevor es vorbei ist in diesem Jahr möchte ich unbedingt noch einige Saubohnengerichte kochen. Falls ich noch genügend bekomme.
Ich hatte es mir sehr einfach vorgestellt, als ich auf dem Bauernmarkt ein gutes Kilo Bohnen in der Hülse gekauft hatte. Saubohnen mit Mettwurst sollte es geben, ähnlich wie vor 2 Jahren, als ich zum letzten Mal ein Saubohnengemüse gekocht habe.
Aber anscheinend habe ich seither alles vergessen. Oder vielleicht die Schale mitgegessen? So wird es wohl gewesen sein. Was auch die zweijährige Pause erklären würde.
Dass ich mit meiner Menge nicht weit kommen würde erkannte ich beim Lesen in Wolfram Siebeck‘s Buch „Frisch gewürzt ist halb gewonnen“.
Hier wird auf knapp 2 Seiten unter „Dicke Bohnen ohne Schale“ alles erklärt: die Saubohne wird in Deutschland mit Schale auf den Tisch gebracht (womit wir hier in Bayern aber keine Erfahrung haben, denn anders als in Nordrhein-Westfalen gibt es sie hier in Wirtshäuser nirgends und auf Märkten und in Gemüseläden kaum. In türkischen Lebensmittelläden wird man noch eher fündig).
Die Bohnen werden bei Siebeck aus der Hülse gepult, etwa 4 Minuten gekocht und dann aus der dicken Schale gedrückt. Sie zerfallen dann in zwei Hälften und sind sehr zart, fast zerbrechlich. Worauf Siebeck sie zu schade für Gerichte mit Speck und Geräuchertem empfindet. Was ich nicht tue, denn was ist gegen eine gute Mettwurst zu sagen?
Aber seine Idee (das Buch erschien 1986), die so vorbereitete Bohne mit Jakobsmuscheln, Hummer, Kalbsbries, Huhn oder Fisch zu kombinieren war mir bis heute neu.
Und die Idee ist hervorragend, ich habe die Bohnen mit gebratenen Heilbutt kombiniert. Den es aber erst morgen hier mit den Bohnen zu sehen gibt, mit dem Rezept für Kartoffelfingernudeln.
Leider blieben von den Bohnen nur 4 Esslöffel übrig, pro Person sollte man mit Hülse also mindestens ein Kilo Bohnen rechnen. Für deftige Rezepte mit viel Bohnen sogar mehr.
Meine geschälten Bohnen habe ich dann nur in Butter mit etwas Zitronensaft geschwenkt, was zum gebratenen Fisch sehr fein war.
Siebeck‘s Rezept mit Crème frâiche habe ich nicht nachgekocht, sonst wäre meine jämmerliche Menge völlig untergegangen. Da ich aber eine neue Ration Crème frâiche von unserem Freund Thomas aus Haag bekommen habe mache ich mich am Montag auf die Suche nach einer neuen Ladung Saubohnen und werde berichten.
Und wer gar nicht mehr aufhören kann mit
Bohnenpuhlen: https://ricette.giallozafferano.it/Pesto-di-fave.html. Herzlichen Glückwunsch zu diesen
fabelhaften Seiten! Super die Rezepte! Und die Bilder! Ich dachte
immer, um so tolle mundwässernde Fotos zu machen, braucht’s einen
ausgewachsenen Food-Stylisten. Jedenfalls werd’ ich bestimmt noch oft
vorbeikommen. Spätestens, wenn ich mal wieder Trost brauche, weil
inzwischen der überwiegende Teil meines Umfeldes zu Vegetariern
mutiert ist. Der kleine Rest gehört zur Hühnerbrust und
Pangasius-Fraktion (neulich im Lokal: „Pegasus-Filet“ :-). Für
Quinto-Quarto-Anhänger wird’s allmählich eng. In München aber
offenbar noch nicht. Ich bitte gelegentlich um Asyl.
Vielen Dank, es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen. Vegetarier gibt es hier schon auch viele, ich kenne aber kaum welche. Und ein paar Wirtschaften gibt es auch noch, wo man Kälberfüße essen kann. Die Milzsuppe muss ich mir allerdings selbst kochen.
Liebe GrüßePetra
Zum folgendengehört schon etwas Mut, habe es aber soeben mit viel Vergnügen gegessen!
Die innere Haut der DB (fava / fève) ist viel zu gut (an Inhaltsstoffen ) um sie zum Kompost zu geben. Also mit Speck, Chorizo, Frühlingszwiebel, Knoblauch, Schmalz und Eiern zu einer Frittata verarbeiten. Soll so schon von toskanischen Bauern praktiziert werden. Guten Appetit!
Wolfgang