Tischlein-Deck-Dich

Starnberger See Blick vom Steg in Ammerland

Eine Nachbarin hat mir vor 2 Wochen einen Sack frische Erbsen geschenkt, die ich gepult und frisch eingefroren habe.

Nach einen Rezept aus Johann Rottenhöfer’s Kochbuch „Die gute bürgerliche Küche“ habe ich heute Erbsensuppe gekocht.
Eine Nachbarin hat mir vor 2 Wochen einen Sack frische Erbsen geschenkt, die ich gepult und frisch eingefroren habe.
Bei Rottenhöfer bin ich heute Morgen auf das Rezept gestoßen, als Einlage werde ich mir Mettwurst holen, was allerdings nicht im Kochbuch steht.
Johann Rottenhöfer war bei König Maximilian II. und später bei dessen Sohn König Ludwig II. von Bayern erster Mundkoch. Er gehörte zu den führenden Köchen des 19. Jahrhunderts.
Weitere Kochbücher von ihm erschienen unter den Titeln:
„ Der elegante wohlservierte Kaffee- und Theetisch mit Abbildung der Kaffee- und Theepflanze und mehrere der neuesten Kaffee-Kochapparate, München 1864
„Neue vollständige theoretisch-praktische Anweisung in der feinen Kochkunst mit besonderer Berücksichtigung der herrschaftlichen und bürgerlichen Küche“ München, 1877.
Die Rezepte in „Die gute bürgerliche Küche“ sind leicht nachzukochen, die aus „Anweisung in der feinen Kochkunst“ stellen höhere Anforderungen.
Seine Bücher waren Standardwerke für den Berufskoch und er wurde erst Anfang des 20. Jhr. durch Auguste Escoffier „Ma Cuisine 2500 Recettes“ abgelöst.
Am Wochenende habe ich das hübsches Buch von Theodor Hierneis „Der König speist: Erinnerungen aus der Hofküche König Ludwigs II. von Bayern“ erschienen in München bei Heimeran 1953.
Hier erzählt Hierneis von seinem Werdegang unter Mundkoch Rottenhöfer, beginnend als Küchenjunge bei Hof bis zum Todes König Ludwig.
Später kochte er im Schloß Fürstenried für den regierungsunfähigen König Otto, der dort bis zum Tod untergebracht war.
In seinem Buch erzählt er von den Anstrengungen als Koch in der Hofküche, vom berühmten „Tischlein-Deck-Dich“ in Linderhof, von Gerichten wie Hechtenkraut, des Königs Lebensweise und auch seinen Essgewohnheiten.

Von Hans-Jürgen Syberberg stammt der Film „Theodor Hierneis oder Wie man ehem. Hofkoch wird“ mit Walter Sedlmayr in der Hauptrolle. Sedlmayr führt den Zuschauer als Theodor Hierneis durch die Schlösser Linderhof, Neuschwanstein und zum Schachen.

 



Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

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