Rezept

Liebling Suppenfleisch

Das Sommeressen war für mich seit meiner Kindheit aber Tafelspitz mit Bouillonkartofflen in der Brühe mit Schnittlauch und Meerrettich.

Eine leichte Sommerküche gab es in unserer Familie nicht. Meine Mutter (die Quarkknödel mit Aprikosenfüllung jeden Fleischgericht vorzieht) hat ganzjährig ohne Rücksicht auf Temperaturen oder Uhrzeit unsere Lieblingsgerichte für uns gekocht. 

Eine leichte Sommerküche gab es in unserer Familie nicht. Meine Mutter (die Quarkknödel mit Aprikosenfüllung jeden Fleischgericht vorzieht) hat ganzjährig ohne Rücksicht auf Temperaturen oder Uhrzeit unsere Lieblingsgerichte für uns gekocht. 

So gab es Milz- und Hirnsuppen, Beuscherl, Kalbszunge, Schlachtplatten, gebratene Enten mit Knödel, Kalbsgulasch mit Bandnudeln und Kalbshaxen mitunter zum Frühstück und auch bei 35 Grad. Das Sommeressen war für mich seit meiner Kindheit aber Tafelspitz mit Bouillonkartoffeln in der Brühe mit Schnittlauch und Meerrettich. Meistens im Poststüberl des Franziskaner.

Zu Hause gab es die verschiedensten Arten von Suppenfleisch: Querrippe für eine kräftige Brühe in der auch Knochen mitgekocht werden. Hier lieben wir die Knorpel und Flachsen rund um den Knochen. Brustkern wegen seines sehr eigenen Geschmacks und des von meiner Mutter so genannten Kernfetts, das wir ca. nach einer Stunde kochen abschneiden und pur vom Brett mit Salz und Pfeffer essen. Bortsch mögen wir nur mit Brustkern. Tafelspitz und Bürgermeisterstück für klare, elegante Brühen und Wadschenkel für Rindfleisch- oder Fischsalat mit roter Beete. Und so habe ich am heutigen heissen Tag ein Stück vom Bürgermeister mit einer Zwiebel und einem Bund Suppengrün neben dem 1/8 Finale Deutschland-England für 4 Stunden simmern lassen. Und morgen hätte ich zum Rest des Fleischs gerne Perlgraupen in der Suppe.

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

2 Comments

  1. Hallo Petra,

    gibt es keine Täubchen vom Täubchen ? 😉

    Mit Freude besuche ich gerade Deine Sites, auf die mich Mark Sargent hingewiesen hat.
    Du schreibst schön und “alte” Zeiten werden wach.

    Alles Gute,
    Hannelore (die vom Ernst 😉

    1. Liebe Hannelore,
      es freut mich von Dir zu hören! Und Täubchen vom Täubchen soll es demnächst nach den Wachteln tatsächlich geben, sie gehören zu meinen liebsten Geflügel. Nur wollte ich vorher das Pökeln versuchen, wie ich schon Entenbrust gepökelt habe.
      Liebe Grüße
      Petra

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