Nachgekocht – Hühnerbrühe oder: Salz, Wasser, Pfeffer, Huhn
Schon lange wollte ich diese Hühnerbrühe nachkochen, vor allem weil sie so pur ist.
Von Afra Evenaar. Schon lange wollte ich diese Hühnerbrühe nachkochen, vor allem weil sie so pur ist. Und ich den Hang habe, zu viel Gemüse in den Suppentopf zu werfen.
Weil ich vor dem Suppe kochen immer auf dem Bauernmarkt einkaufe, wo es so frischen Lauch, Wurzelgemüse und Kräuter gibt.
Heute war die Gelegenheit günstig, denn ich war nicht auf dem Bauernmarkt (wo ich Morgen auf keinen Fall hin darf), sondern habe im gestern hier beschriebenen Geflügelladen eingekauft.
Ein Brathähnchen, Hühnerflügel, Hühnerhälse, Eier, hausgemachte Spätzle und auch Hühnerkrägen.
Die, früher überall zu haben, jetzt noch schwieriger aufzutreiben sind als Hühnerfüße.
Nach den Füßen frage ich das nächste Mal im Geflügelladen, vielleicht mache ich wieder einmal Hühnerfüße Dim Sum.
Heute habe ich nicht drangedacht, es herrschte auch reger Andrang am Tresen und zum Plaudern muss man wohl früh dran sein.
Den Laden gibt es schon seit 30 Jahren, das Geflügel kommt vom Bauern aus der Freilandhaltung.
Das gleich dort gegessenen, gekochte Osterei war wachsweich und sehr gut (normalerweise kaufe ich keine fertig gekochten Eier).
So hatte ich Hühnerkrägen, aus denen sich immer eine gute Suppe kochen lässt, und Flügel.
Ein Teil davon kam mit der Zwiebel und den Pfefferkörnen in den Topf und kochte 2 Stunden.
Ich liebe das Ergebnis, das mache ich jetzt öfter. Eine leichte Suppe, die aber sehr kräftig nach Huhn schmeckt.
Statt Nudeln habe ich das Fleisch von den Flügeln abgelöst und eingelegt.
Die gekochte Kragenhaut kann man geputzt (heißt das innenliegende Fett und Röhren entfernen, mit Küchenkrepp trockentupfen) in Öl kroß frittieren.
Habe ich vor Jahren mal gemacht, was mir als besonders gut in Erinnerung blieb.
Heute wurde nicht frittiert, aber ich weiß ja jetzt, wo es Krägen gibt.
So, das Ergebnis steht fest: Mit dem Dampfkochtopf geht es auch.
Ich habe nur einen kleinen Dampfkochtopf, der neben den Hähnchenteilen nur ca. 1 1/2 l Wasser aufnimmt. Aber auch hierbei musste ich die Brühe 2 Stdn. garen lassen. Für Energiesparer also auch nicht so zufriedenstellend.
Zumal die Brühe zwar gut, aber noch lange nicht so gut ist wie die, die ich im Bräter zubereitet habe. Das hat einen einfachen Grund: Im Bräter reduziert die Brühe in 5 Stdn. auf ca. die Hälfte, also von 3 l auf 1 1/2 l. Damit dickt sie leicht ein und verstärkt den Geschmack. Das kann der Dampfkochtopf nicht leisten, weil bei ihm keinerlei Flüssigkeit entweichen kann.
Also, einen Versuch war es wert und Energiesparer mögen das auch weiterhin so machen. Aber meiner Mutter muss ich nach wie vor eine Absage erteilen, dass der Dampfkochtopf doch SO toll sei. Nein! Ich ziehe den Bräter wieder vor. 😉
Mit dem Dampfkochtopf hab ich es auch nicht so. Irgendwie bekommt da vieles einen eigenartigen Geschmack.
Oh oh, das hätte gehörig schief gehen können. Ich habe meinen kleinen Dampfkochtopf, den ich sicherlich 10 Jahre nicht mehr benutzt hatte, aus der Vorratskammer geholt. Nachdem ich die Hühnerbrühe aufgesetzt hatte, trat nach dem Erhitzen Dampf aus, und ich schloss den Topf. Obwohl weiter Hitze zugeführt wurde, trat aber der Ring, der den Dampfüberdruck anzeigt, oben aus dem Deckel nicht aus. Da ging was schief!
Hitze runterfahren, Dampftopf öffnen und den Ring mit den zwei Markierungen prüfen. Und siehe da, ich hatte richtig vermutet: Der Ring hatte sich über die jahrzehntelange Nichtbenutzung verhakt und fuhr nicht aus. Also, einmal kräftig auf den Deckel und das Ventil hauen und es funktionierte wieder.
Brühe wieder erhitzen, Dampftopf schließen und alles wieder weiter erhitzen. Jetzt bruzzelt das Ganze bei Herdstufe 1 und Garringstufe 2 des Dampftopfs für 1 Std. auf dem Herd. ;–) Gerade nochmal eine mögliche Explosion verhindert … ;–(((
Zubereitungsart II wird ausprobiert: Zerteiltes Brathähnchen, 1 1/2 l Wasser, Salz und Pfeffer in einem Dampfkochtopf. Ich werde alles erst einmal 1 Std. garen lassen, dann prüfen, ob es für eine schmackhafte Brühe ausreicht. Oder eventuell doch noch eine halbe oder ganze zweite Stunde notwendig ist. Berichte dann!
Sorry, Projekt „PureBrühe“ hat nicht überzeugt. Nach 3 Stdn. Schmurgeln
im Backofen ist die Brühe zwar „einigermaßen“ okay, aber im Endeffekt müsste man noch zwei Brühwürfel hineinwerfen, damit sie wirklich einen
gehaltvollen Geschmack hat. Das ist ja aber nicht Sinn der Sache, weil es eine originäre, gehaltvolle Hühnerbrühe ergeben soll! Heute Nacht ist mir das jetzt zu viel Arbeit
und zu spät. Ich stecke den Bräter mit der Brühe morgen nochmals 3
Stdn. in den Backofen. Und parallel dazu werde ich das ganze Projekt
nochmal mit meinem aus der Versenkung hervorgeholten Dampftopf probieren. Sollte damit in wenigstens 2 Stdn. erledigt sein. Im
Dampftopf wird jedes Hühnchen bis auf alle Bestandteile „ausgelutscht“. ;–)
Schade, bei mir war das so kräftig. Meine Mutter war auch so erstaunt, die hat nicht dran geglaubt und wollte in der ersten Stunde immer alles Mögliche reinwerfen. Vielleicht waren das die Krägen, die so viel Geschmack gegeben haben. Was kam im Schnellkochtopf raus?
Nachtrag „PureBrühe“: Jetzt hat es geklappt! Der Bräter mit den vier
Bestandteilen wanderte bei 160 °C nochmals für 2 Stdn. in den Backofen.
Daraufhin hatte sich die Flüssigkeit auch auf ca. 50 % reduziert, so
dass ich eine sehr gehaltvolle und schmackhafte Hühnerbrühe erhielt. Das
ausgelöste Hähnchenfleisch, gerade von der Brust und den Keulen,
kleingeschnitten hineingeben, fertig ist eine leckere Suppe fernab von
allen Brühwürfeln! ;–) Gutes Rezept, danke, Petra!
Schöne Chickenhälse und wunderbar bunter Pfeffer……
Die Hälse geben einen sehr guten Geschmack ab. Seltsam, dass man die fast nirgends bekommt.
Da bekomme ich gleich eine Riesenlust auf Hühnerbrühe.
Vielen Dank, ist ohne meinem ganzen Gemüse wirklich ganz hervorragend!
Ich koche meistens ein Brathähnchen – hat mehr Fleisch für die Einlage später – mit einem großen Bund Suppengrün – Knollensellerie, Lauch, Meerrettich, Möhren, Petersilie –, Ziebeln, Knoblauch, Loorbeerblättern und Salz und Pfeffer etwa drei Stunden bei leichter Hitze in einem Bräter mit viel Wasser. Ergibt eine sehr leckere Hühnerbrühe. Das Fleisch wird ausgelöst, kleingeschnitten und dient als Einlage. Oder der Fond wird aufgehoben und für Saucen oder sonstiges verwendet.
Mache ich meistens auch so, gerne auch mit einem Schuß Weißwein. Aber probier das aus, ist anders und sehr kräftig.
Okay, probiere ich gern aus, also ganz puristisch mit Hühnchen, Wasser, Salz und Pfeffer. Aber ich werde das Hühnchen sicherlich 3 Stdn. garen, ich habe keine guten Erfahrungen damit gemacht, wenn ich es weniger lang gare. Dann bekommt man keine gute Brühe. Was empfiehlst Du: Suppenhuhn oder Brathähnchen? Einen richtigen Hühnchenschlachter vor Ort mit Hühnchenklein usw. habe ich nicht. Muss da eher auf die Tiefkühltruhe zurückgreifen.
Die Krägen und Flügel waren vom Brathähnchen, ich habe alles auch 2 Stunden nur leicht simmern lassen.
Kocht das Brathähnchen zu stark wird die Brühe auch recht grau.
Manchmal wird die Suppe vom Brathähnchen leicht süßlich nach langer Kochzeit, weshalb meine Mutter sie z.B. gerne leicht säuert, mit einem Spritzer Zitrone oder einem Schuß Weißwein.Was ich persönlich nicht so gerne mag, ausser bei asiatischen Suppen, wo Limette reinkommt.Suppenhuhn koche ich auch manchmal 6 Stunden, was ich das nächste Mal probiere auf die Art.
Aber probiere es doch erst einmal mit dem Brathähnchen.
Liebe Grüße, schreib, wie’s Dir geschmeckt hat…
Ja, ich probiere das mal, Brathähnchen ist geordert, natürlich mit Innereien und Kragen, dann ganz puristisch mit Salz, Pfeffer und Wasser drei Stdn. köcheln lassen. Ich berichte dann morgen vom Ergebnis.
Ungewöhnliche Frage: Ich haue das auftgetaute Brathähnchen mit den Innereien und dem Kragen in einen Bräter mit ca. 3 l Wasser, dann Deckel drauf und köcheln. Wieviel Salz und Pfeffer (ganze Pfefferkörner oder frisch gemahlenen) verwendest Du für die Zubereitung?
Weißen oder schwarzen Pfeffer? 🙂
Den Bräter kann man auch ins Rohr stellen, bei 100° z.B. über Nacht, oder normal kochen bei 200°. Nur so nebenbei.
Ich salze erst vorsichtig, etwa 1 TL, wenn die Suppe fertig ist salze ich eventuell nach.
Ich habe bunten Pfeffer (ganze Körner) verwendet, aber mit mehr schwarzen Körnchen.
Projekt „PureBrühe“ läuft. Bräter mit ca. 3 l Wasser, ein in 6–7 Teile zerkleinertes Brathähnchen, die Innereien und der Kragen, 1 gestrichener TL Salz und 1 TL schwarze, ganze Pfefferkörner, bei 200° C im Backofen für 3 Stdn. Sieht im Backofen schon mal gut aus. 😉