Ein Tag in Coburg
Nach Erhalt der Einladung nach Coburg zur Eröffnung des “Victoria Sushi & Wine” hatte ich mir vorgenommen, etwas über die Stadtgeschichte zu lesen.
Was ich mir für den Zug aufbehalten habe, wobei ich bei der Schuckelei, wie immer, mit dem Buch in der Hand eingeschlafen bin.
Die Rettung aus dieser Unwissenheit war Barbara Glauben, die sich nach dem Sushi-Essen für mich und Silvia zwei Stunden Zeit genommen hat um uns durch die Stadt zu führen.
Und Frau Glauben weiß alles über Coburg, dessen Regenten und Gebäude, was sie bei unserem Rundgang so unterhaltsam vermittelte.
Dass die Coburger Bratwurst auf Kiefernzapfen gebraten wird, wir erfuhren von Anna von Sachsen mit Johann Casimir’s, Herzog von Sachsen-Coburg, unglücklicher Ehe, die im Einmauern der untreuen Ehefrau Anna von Sachsen ihr Ende fand. Mit seiner neu angetrauten Frau flanierte er dann immer am Fenster der unglücklichen Anna vorbei.
Fürst Alfred Sachsen-Coburg und Gotha, zweitgeborener Sohn der Königin Victoria von England, musste nach dem Tod seines Onkels väterlicherseits, Herzog Ernst II., 1893 die Regentschaft in Coburg übernehmen. Worauf er wenig erpicht war, noch dazu konnte er seinen Neffen, den deutschen Kaiser Wilhelm II., nicht ausstehen.
Auch wollte nicht er ins Schloß Ehrenburg einziehen, was der „das alte Puff“ nannte und ließ sich das Wangenheimsche Palais umbauen, seither trägt es den Namen Edinburgh-Palais.
Barbara Glauben kennt natürlich auch die charmante Apothekerin der Hof-Apotheke, wo sich schon Luther vor hunderten von Jahren die Kräuter für seine offenen Füße mischen ließ.
Vielleicht war er auch schon im Dachgeschoß, wo heute, vielleicht wie damals, die Kräuter lagern.
Einen hausgemachten Kräuterlikör bekamen wir zum Abschied auch noch eingeschenkt.
Silvia fuhr zurück nach Hause, Frau Glauben ging zurück ins Hotel und war noch in den Geschäften der Stadt unterwegs. Den Abschluss fand meine Tour bei einem Bier im Brauhaus zu Coburg, bevor ich auf einen Einblick in die Küche des Esszimmers wieder in die Goldene Traube zurück ging. Davon dann aber in einem extra Eintrag.
Am nächsten Tag wollte ich früh aufstehen und auf die Veste Coburg steigen, eine Idee, die ich beim Frühstück wieder fahren ließ.
Zu lange geschlafen, beim tollen Frühstücksangebot zu lange beim Zeitungslesen sitzengeblieben, da war nur noch Zeit für einen Marktbesuch, um 13:30 ging der Zug zurück nach München.
Eine besonders schöne Stadt, im Krieg nahezu unzerstört und mit großer Geschichte.
Sehenswert ist auch die Architektur, wie das Münzmeisterhaus, 1444 erbaut und eines der ältersten Fachwerkhäuser Deutschlands.
Die Holzbalken sind noch alle original, das Holz wurde damals zu einer speziellen Mondphase geschlagen.
Die ICE-Schienen sollten bald eingeschliffen sein, was die Anfahrt ungemein erleichtern wird.
Ich würde aber auch mit 2x Umsteigen wiederkommen, irgendwann besuche ich auch die Veste Coburg und das Schloss Ehrenburg von innen.
Und natürlich Barbara und Bernd Glauben in ihrem Romantikhotel Goldene Traube
Hallo Petra,
Du schaffst es doch immer wieder mich auch auf Deutschland neugierig zu machen, obwohl ich schon sehr in der Welt herum gekommen bin.
In den jungen Jahren kann es ja nie weit genug sein und denkt sich Schwarzwald oder was auch immer für ein heimisches Gefilden kann man auch noch als betagter Rentner abgrasen. Da will man auch nicht mehr weit ab von Stroke-units usw. durch den Urwald kriegen und sich gegenseitig die Blutegel absammeln.
Coburg und die Goldene Traube kommt also mit auf meine Liste.
Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Andrea