Wiener Imbisskultur
Immer gut in Erinnerung ist mir die Imbisskultur in Wien.
Immer gut in Erinnerung ist mir die Imbisskultur in Wien.
Ein paar Brötchen von Trzesniewski müssen bei jedem Wienbesuch sein, meist am kleinen Stand am Rochusmark oder auch gerne in der Dorotheergasse.
In München waren Würstelbuden leider nie verbreitet, vor Jahrzehnten gab es in Schwabing einen Stand mit einer legendären Bosna. Seither sind Wiederbelebungsversuche der Würstelbudenkultur gescheitert.
Dieses Problem gibt es in Wien nicht: Börsenplatz & Oper, um nur die prominentesten zu nennen. Das Angebot ist vielfältig, vegan, vegetarisch und klassisch: Eitrige, Bosna, Bratwurst mit unterschiedlichen Soßen, Zwiebeln, Pickels, auch diese sind oft selbst gemacht.
Wie bei “Alles Wurscht”. Dort bietet man selbst gepickeltes Gemüse, Bioprodukte, veganen Leberkäse, aber auch Calamari. Die Bosna war super!
Der perfekte Imbiss sieht für mich nämlich so aus: er ist gleich fertig und ich muss nicht ewig warten.
In Friedrich Torbergs “Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten” wird Tante Jolesch gefragt, was sie bestellen würden, wenn sie wüsste, dass sie nur noch eine Stunde zu leben hätte. Ihre Antwort war: “Irgendwas, das schon fertig ist”. Was schön ist wenn man auch nur Hunger hat.
In der Wollzeile finden sich viele Cafés, Konditoreien und Kaffees, bei Öfferl gibt es feines Gebäck und hervorragendes Brot. Bei “Alles Wurscht” gibt’s auch Brötchen von Öfferl.
Noch was, das ich vermisse: das Kaffeehaus. Gab es in München zwar auch vor sehr langer Zeit, in den letzten Jahren wurden jedoch die letzten Klassiker wie die “Confiserie Rottenhöfer” geschlossen.
Dort gab es wie in Wien noch eine Suppe, ein Paar Würstchen oder einen ähnlichen Imbiss. Mittlerweile ebenfalls ausgestorben.
Im Prückel trinke ich gerne ein Achterl und esse dazu eine Gulaschsuppe.
Süße Mitbringsel gibt es in der Wollzeile überall, auch zur Spargelzeit.
Kein Imbiss sondern wieder im Restaurant, wir gingen zufällig mittags in die Neubauschenke, wobei uns die Tafeln angelockt hatten.
Optische Zeitreise im Lokal, super Cevapcici, selbst geschnittene Pommes, dazu Blaukraut und Ajvar. Zwar kein Imbiss, Cevapcici laufen bei mir unter Imbiss, denn in München Landwehr-/Ecke Paul Heyse Strasse gibt es erstaunliche Cevapcici an einem Imbisseck.
Den “Leberkäs-Pepi” kannte ich aus Linz, hier in Wien war mir der Pferdeleberkäse neu, die Entscheidung wischen Pizzaleberkäse und Pferd fällt immer schwer, aber dann immer auf Pferd.
Mein Imbiss-Klassiker am Wiener Hauptbahnhof vor der Abfahrt.