Taklamakan – Uyghurisch essen am münchner Hauptbahnhof
Der Gang zum Uyghuren war schon lange geplant, viel Gutes gehört hatte ich bereits über das Imbiss-Restaurant.
Der Gang zum Uyghuren war schon lange geplant, viel Gutes gehört hatte ich bereits über das Imbiss-Restaurant.
Taklamakan bedeutet wohl „Land der Pappeln“, da diese Baumart im Tarimbecken von 420 bis 589 sehr verbreitet war, es wurde auch lange mit „Begib Dich hinein, und Du kommst nie wieder heraus“ übersetzt.
Jedenfalls liegt die Taklamakan Wüste an der Seidenstrasse und ist die zweitgrößte Sand-Wüste der Erde.
Aber zurück zum Essen: da es einiges Neues zu entdecken gibt macht es großen Spaß, verschiedene Gerichte zu bestellen und zu teilen.
Wir waren zu dritt und nach unserer Bestellung sofort die Attraktion im Restaurant: alles Abgebildete ab dem Gurkensalat!
Außer Göschnan und Samsa, das hatten wir ausgelassen, die Blätterteigtaschen und Hammelfleischpfannkuchen wären doch zuviel gewesen.
Die Salate kamen vorweg, sehr frisch mit Zwiebeln und Knoblauch der gemischte uyghurische Salat, im Gurkensalat war ebenfalls Knoblauch und etwas Sesamöl.
Empfohlen wurde uns das kaltes Nudelgericht mit kalter Soße, es schmeckte erfrischend und hieß wohl Ranpize, dann kam gleich Ganpen, ein Eintopf aus verschiedenen Gemüsen und Fleisch, dazu wird traditionell Reis serviert.
Lägman, die langgezogenen Nudeln sind hausgemacht, hergestellt aus Mehl, Wasser und Salz wird der Teig geknetet und in lange Streifen geschnitten.
In der offenen Küche kann man beobachten, wie sie gezogen und geschlagen werden.
Nach dem Kochen kommen die Nudeln zu Hammelfleisch, Chili, Chinakohl, Sellerie und frischen Tomaten.
Besonders toll ist die Soße von Din Din Caumian, Fleisch und Gemüse mit kurz geschnittenen, lang gezogenen Nudeln.
Erst werden Lamm, Zwiebeln, frische Tomaten, grüner Paprika und Gewürze in Öl gebraten, dann kommen die Nudeln noch in die Pfanne.
Ich vermute eine Art dunklen Essig in allen Gerichten, die auf den Tisch kamen, dem schwarzen chinesischen Reisessig ähnlich.
Der besonders gut zu Manta oder Pitiman, den in Öl gebackenen Teigtaschen mit Lammfleisch-Zwiebel Füllung, passt.
Dapanjie, uyghrischer Hühnertopf mit den besonderen dicken, breiten Nudeln in Soße, roter Spitzpaprika und Kartoffeln kam als letztes und die Hälfte davon auch ins Doggy Bag.
Trotzdem wurden wir von Küchenmanschaft bestaunt, aufgrund der vertilgten Mengen und wahrscheinlich hat auch noch niemand alles ab dem Gurkensalat bestellt.
Es gibt noch einiges von der uyghurischen Karte, das unbedingt gegessen werden muss, etwa der Hammelfleischpfannkuchen, die Lammnierchen, Sauer-Fisch, Kalbsbrust, Lammkuttelsalat und diverse Spieße. Toll auch, dass es den Unterschied von Hammel und Lamm gibt, in meiner Kindheit gab es noch Hammel, der verschwand dann irgendwie aus der Metzgerei und überhaupt, hier wird er selbstbewusst auf die Karte geschrieben und ist eine Selbstverständlichkeit.
Die Gerichte sind zum Teil relativ scharf, eine leichte Schärfe besitzen alle.
Knoblauch kommt überall rein, überhaupt ist die Küche nicht genau zu definieren, zwischen orientalisch und chinesisch verfügt sie über einen sehr eigenständiger Geschmack, der jedoch deutlich ins asiatische geht.
Ich war sehr überrascht und freue mich auf den nächsten Besuch.