Panettone-Dinner im Golden Twenies
Als ich von Bauli zum Panettone-Dinner eingeladen wurde ist mir aufgefallen, dass es seit Jahren keinen Panettone mehr bei uns gab.
Als ich von Bauli zum Panettone-Dinner eingeladen wurde ist mir aufgefallen, dass es seit Jahren keinen Panettone mehr bei uns gab.
Was ich irgendwie traurig fand. Wir haben zwar keine Weihnachtstraditionen in der Familie, was ich wiederum nicht traurig finde, aber es gab irgendwie immer Panettone.
Wie auch die Colomba mit Hagelzucker an Ostern, meist mitgebracht von Freunden oder benachbarten Schuhgeschäften aus Italien.
Ich bin für Gebäck ja nicht leicht zu begeistern, vor Rührkuchen nehme ich Reißaus und Stollen gehört auch nicht zu meinen Lieblingen.
Aber Hefekuchen liebe ich und der Panettone war in meiner Kindheit, wo es ihn noch kaum zu kaufen ab, eine große Besonderheit.
Wie vielseitig der luftige Kuchen ist war mir bis letzte Woche aber nicht bewusst: er kann in Schichten geschnitten mit Creme oder Sahne gefüllt werden, wozu auch Beeren passen. Oder wie Brioche schmeckt er getoastet zu Herzhaftem wie Pasteten, er wird gerieben als Kruste für Gebratenes verwendet, eignet sich für Tiramisu und Trifles.
Oder auch für ein Panettone-Mousse, wie bei unserem Menü, der Panettone-Gang kam hier als Dessert.
Das Lokal Golden Twenties existiert auch seit meiner Jugend, früher war es eine etwas elegantere Kneipe mit Bar.
Seit 1990 italienisch gekocht, an der Ecke nebenan ist noch die Pizzeria dazugekommen.
Ich war letztes Jahr zuletzt dort, habe mich gefreut wiederzukommen und wurde nicht enttäuscht: Küchenchef Raimondo Deplano kocht interessante Kombinationen und das mit großer Leidenschaft.
Was auch bei unserer netten Unterhaltung zu spüren war, denn nach Küchenschluss setzte er sich noch kurz zu uns auf einen kleinen Plausch.
Zuvor aber wurden wir von Restaurantchef Massimo Simone bestens beraten und zuvorkommend bedient.
Die Weinkarte ist gut sortiert, es stehen nicht nur italienische Weine auf der Karte und wir folgten seiner Empfehlung, einem Rotwein von Markus Schneider.
Ein schöner Abend, der mich auf neue Ideen gebracht hat, ich muss mich auch am riemen reißen, den Panettone nicht einfach vor Weihnachten alleine aufzuessen.
Oder ich hole einfach noch einen, das geht ja heute zu Glück.
Denn irgendwelche Dessert-Experimente möchte ich gerne noch machen, ich bekomme ja auch Besuch und schöne Schälchen habe ich schon.
Ich danke Bauli für die Einladung ins Golden Twenties und Massimo Simone für die hervorragende Bewirtung.