Nach der ersten Blutwurst: Einwecken mit dem Einkochautomaten

Die fertigen Zwiebeln

Im letzten Jahr hatte ich im September einen Einkochautomaten bestellt.

Noch ohne Automat eingekocht
Noch ohne Automat eingekocht

Im letzten Jahr hatte ich im September einen Einkochautomaten bestellt.
Was mir unverzichtbar erschien, nachdem ich im Sommer zum ersten Mal Blutwurst gemacht und hierfür die Gläser im 15 Litertopf im Wasserbad in den Backofen geschoben habe.

Überhaupt war die Blutwurstgeschichte extrem: das Schweineblut hatte ich am Samstag für Dienstag auf dem Bauernmarkt bestellt. Und zwar im August, dabei habe ich gelernt:
das ist falsch.
Besser bis zum Herbst oder gleich Winter warten, da muss man beim Kochen auch keinen Badeanzug anziehen.
Denn die anzuschwitzenden Mengen an Birnen, Äpfeln und Zwiebeln sind nicht unbeachtlich.
Und mit dem heißen Backofen wird es schnell ungemütlich wenn es draussen schon 35 Grad hat.
Einige Flaschen eiskalter Sprudel sind in dieser Situation sehr hilfreich, habe ich aber auch nicht dran gedacht.
Meine Mutter, vorne im Antiquariat beschäftigt, musste Getränke ranschaffen, wobei sie dann bei Anblick des Blutes meinte: mei oh mei, dass man das selber machen muss….

Aber zuerst die Fahrt mit dem Blut nach Hause: ich hatte mit ca. 1 Liter gerechnet, im gelieferten Eimer war aber mehr.
Und auch dachte ich an eine verschraubbare Flasche (alles nicht bestellt, nur in der Vorstellung), der Eimer war aber nur mit einem lockeren Deckel verschließbar.
Also aus den Boden beim Beifahrersitz stellen, um die Ecken schleichen und hoffen, dass kein Auffahrunfall geschieht.

In der Küche angekommen stellt man das Blut am besten sofort in den Kühlschrank.
Dann kommt einem die Idee, dass die restlichen Einlagen ja am Vortag zubereitet hätten werden können. Nämlich Fleisch und Speck kochen, Zwiebeln und Obst anschwitzen.
Vielleicht werden angebratene Birnen- und Apfelstückchen über Nacht im Kühlschrank etwas braun, was aber auch gleich ist, kommt doch alles ins stark färbende Blut.

Die fertigen Zutaten können am folgenden Tag mit dem Blut vermischt werden, gut gewürzt wird dann mit einem Schöpflöffel in die Gläser gefüllt.
Und zwar nicht zu voll, ca. 1 fingerbreit unter den Glasrand.
Geht aber nur, wenn das Blut zu 100 % zugesagt wird, bei mir war es nicht ganz so sicher.
Aber man kann ja froh sein, wenn einem der Metzger überhaupt Blut mitbringt.

Die Metzgerin hat mich auch gefragt, was ich damit jetzt mache.
Vermutlich hatten sie mit allem gerechnet, Actionpainting oder sowas, aber nicht mit Blutwurst.

Und die Wurst war wirklich so gut, dass sich der Aufwand lohnt.

Und jetzt habe ich ja den Einkochautomaten: ich freue mich schon auf die nächste Blutwurst,
morgen bestelle ich erst Gläser, nächste Woche dann das Blut.
Denn den 15 Litertopf mit 15 Gläsern im Ofen fand ich nicht unproblematisch, der Automat schaltet sich nun von selbst aus und die Gläser können auskühlen.

Aber eigentlich wollte ich heute vom ersten Einkochen im Automaten erzählen, wobei es sich um Zwiebeln handelte: sehr komfortabel mit einem tollen Ergebnis.
Oft denkt man, die Einmacherei lohnt nicht, ist altmodisch, gibt es alles zu Kaufen ect.
Finde ich nicht, denn hier kann nach eigenem Geschmack gewürzt und gesüßt werden, das Einweckgut eignet sich zum Verschenken und auch als schnelle Beilage.

Aber der Rückblick hat mir Spass gemacht und von den harmlosen Zwiebeln dann aber morgen.

 

Im Automaten eingekocht
Mit Zitronenthymian
Mit Zitronenthymian
Mit Zitronenthymian

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.