Mit Lieblingskren im Bratwurstglöckl
Ich war zwar schon oft in der Steiermark, was die Küche betrifft denke ich da sofort an Kernöl.
Ich war zwar schon oft in der Steiermark, was die Küche betrifft denke ich da sofort an Kernöl.
Dann kommt Backhendl und Schnaps, nur mit Meerrettich habe ich die Gegend nie in Verbindung gebracht.
Dabei ist die Steiermark das zweitgrößte Anbaugebiet für Meerrettich in Europa, es werden 4000 Tonnen produziert, 99,1 % des in Österreich verbrauchten Meerrettich kommt aus der Steiermark.
Die Ernte ist anstrengend, sie erfolgt im Spätherbst nach dem ersten Nachtfrost und im Frühjahr.
Mit einem verstärkten Kartoffelernter, der die Erde lockert, und viel manueller Arbeit, sind etwa 1.000 Arbeitsstunden pro Hektar nötig. Eingesammelt werden die Wurzeln dann von hinter den Traktoren herlaufenden Arbeitern.
Auch nach Deutschland wird viel exportiert, sicher eine Menge nach Bayern, denn Meerrettich wird auch hier viel gegessen.
Er sollte auf keinem Brotzeitbrettl fehlen und auch bei einem meiner Lieblingsgerichte spielt er eine große Rolle: Kälberfüße im Wurzelsud. Die gekochten Kälberfüße werden im Sud in einer Schüssel mit Deckel serviert, im Wurzelsud darf der geraspelte Meerrettich in üppiger Menge nicht fehlen. Beim Öffnen des Deckels verströmt ein scharfer Geruch, der Meerrettich rutscht dann in den Sud, eigentlich eine Kalbsbrühe mit Wurzelgemüse gekocht, verbindet sich und wird milder.
Habe ich heute auch gegessen und der Meerrettich kam aus dem Glas von Lieblingskren.
Das hatte ich noch im Kühlschrank, ein kleines Mitbringsel vom Presse-Mittagsessen vor ein paar Wochen im Nürnberger Bratwurstglöckl am Dom. Und auch hier wird zu den Bratwürsten viel Meerrettich verbraucht, wo Küchenchef Mencner ein Menü rund um den Meerrettich servieren ließ: vom Smoothie zur klassischen Suppe mit Croutons, einem münchner Schnitzel mit lockerer Panade mit etwas Meerrettich und Senf darunter.
Dazu ein hausgemachter Kartoffelsalat mit blauen Zwiebeln und Feldsalat.
Interessant war das Dessert, eine Panna cotta mit leichter Schärfe, wozu auch die Erdbeeren sehr gut passten.
Zum Abschluss ein Schnaps mit Meerrettich-Schinkenröllchen.
Schön sitzt es sich in den Stuben und auch im Biergarten draussen direkt am Dom, dort war ich vor kurzem wieder und habe sauere Zipfel gegessen.
Dass eine Meerrettichstange, in ein mit Essig befeuchtetes Tuch gewickelt, im Kühlschrank mehrere Wochen lang frisch bleibt, wusste ich nicht und auch anderes Interessante gibt es hier zu lesen:
Lieblingskren
Mein Dank an Lieblingskren für die Einladung zum Presse-Mittag im Nürnberger Bratwurstglöckl