Mein letzter Tag in Venedig
Auf der Isola delle Rose lässt es sich wunderbar luxuriös ausschlafen.
Natürlich gab es dort auch keine Mücken, was in Venedig eine Plage sein kann, Ruhe ist oft eine Seltenheit.
Wobei ich nicht lärmempfindlich bin und schlafe ein, kaum liegt mein Kopf auf dem Kissen.
Nach einem kleinem Frühstück musste noch ein Besuch auf dem Rooftop-Pool sein, gegen Mittag ging es mit dem Boot zurück in die Stadt, erst den Koffer in die Gepäckaufgabe bringen und dann überlegen, wie der Tag weitergehen soll.
Nach ausgedehnten Spaziergängen durch verschiedene Stadtviertel hatte ich mich zu einer Fahrt nach Murano entschlossen, wo es aber relativ langweilig war. Aber eine fühlbare morbide Stimmung bei diesigem Wetter war irgendwie anrührend, die sehr hübsche Insel, die mehr verdient, ausser in den Läden vorne Kitsch anzubieten und von gelangweilten Touristen durchquert zu werden.
Auch ist Murano leider ein Opfer der China-Verramschung geworden, das Label “Vetro Artistico di Murano” bietet Hilfe zur Unterscheidung von echten und falschen Murano Glas Produkten.
Von Murano ist die Überfahrt zum Cimitero San Michele kurz, ein Friedhofsbesuch in jeder Stadt gehört bei mir wenn möglich zum Programm. Auf San Michele war ich jetzt zum zweiten Mal, da ich vor vielen Jahren wegen sengender Hitze dort die Flucht angetreten hatte.
Zurück in Venedig bot sich noch eine Traghettoüberfahrt an, einmal in der Gondel ist immer hübsch, einfach den kanal überqueren, an Lord Byron denken, der wischen 1818 und 1819 irgendwann im Canal Grande schwamm um eine Angebetete in der Gondel zu beeindrucken (waren noch Zeiten).
Ich kam dann nach meinen Exkursen irgendwann in Cannaregio an, es nieselte schon und ich lief die Fondamenta della Misericordia entlang.
Zuerst schaute ich ins Il Paradiso Perduto rein, wo es mir aber zu voll war, ich wusste auch nicht so wirklich, was ich wollte.
100 Meter weiter im Vino Vero fand ich eine Platz draussen, mit feinsten Häppchen und verschiedenen Weinen kam ich dort erst einmal zur Ruhe.
Auf dem Weg zurück zu Bahnhof machte ich doch noch einen Abstecher ins immer nette Paradiso, bei Nieselregen unter der Markise aß ich eine Fischauswahl aus der Vitrine, was dann für die Rückreise reichte.
Wozu ich leider keine Zeit hatte:
Grandioses Fritto di Mare und Baccala:
Es gibt verschiedene Berichte, ich aber habe hier vor einigen Jahren wunderbar Mittag gegessen, vor allem war es die beste Gemüsefrittura meines Lebens. Ich musste nachher in einem Ausstellungsbett auf der Architekturbiennale ein Schläfchen halten.
Traditionell und sehr alt, hier in Time Out empfohlen:
Ca d’Oro alla Vedova
Auch immer einen Besuch wert, gute Austern und bis 2:00 Uhr nachts geöffnet:
La Mascareta
Da Fiore
Ausgezeichnet mit einem Michelinstern.
Im neuen Osterie d’Italia
Ich danke dem J.W. Marriott Venice für die fabelhafte Einladung.