Unterwegs im Veneto: die Mühle von Belfiore, Borgo Stajnbech und die Trattoria „Da Isetta“

Es war ein sehr regnerischer Tag aber den Spaziergang über die Landstrasse zur Mühle und dem Museo Etnografico del Mulino di Belfiore wollten wir uns nicht nehmen lassen.

Es war ein sehr regnerischer Tag aber den Spaziergang über die Landstrasse zur Mühle und dem Museo Etnografico del Mulino di Belfiore wollten wir uns nicht nehmen lassen.

Wir überqueren den Fluß Loncon, gehen über das Gelände zur Mühle und zur Brücke, von dort ist das Schaufelrad zu sehen. Das Museum war leider geschlossen, die Mühle ist seit dem 14. Jahrhundert bezeugt und das Museum beinhaltet alte Mühlsteine, Zahnräder und Zeugnissen des ehemaligen bäuerlichen Lebens.

Nach einer kleinen Tour durch die Umgebung auf der Suche nach einem Espresso, den wir letztlich in einer netten, einheimischen Bar auch bekommen hatten, besuchen das Weingut Borgo Stajnbech.

Kühl und feucht ist draußen, drinnen ist es umso gemütlicher: es brennt ein Feuer im Kamin und ein Imbiss wartet auf uns: Montasio, Salami und Prosciutto crudo aus den Colli Euganei. Ein Schinken, der sehr zart und nicht so salzig ist.

Der Name des Weinguts bezieht sich auf die Lage, im 17. Jahrhundert noch „Stagnibech“ wurde daraus unter den Österreichern „Stajnbech“, für diesen Namen entschied sich die Familie Valent. Giuliano Valent und Adriana Marinatto pflanzten 1988 die ersten Reben, heute ist Tochter Rebecca Enologin und hat ihren ersten persönlichen Wein produziert.

Zu Schinken, Käse und Brötchen verkosten wir zwei Weine aus der Line „Classici“.

Den frischen Chardonnay Frizzante, unkompliziert, floral, etwas Exotik prickeld, super zu Salami und Schinken oder ausgebackenen Gerichten: Pulisce la gola!

Der Refosco del Peduncolo Rosso, 100% Refosco dal Peduncolo Rosso, der typische Ausdruck des Terroir des Veneto und des Friaul. Aromen von roten und dunklen wilden Beeren, mit seinen Tanninen, der gut eingebundenen Säure perfekt zu fetten Fleisch, Braten- oder Wildgerichten.

Aus der Superior Line verkosten wir Bosco della Donna. 100 % Sauvignon, ein IGT. Frisch mit Noten von Holunderblüten, Salbei und Tomatenblättern. Der perfekte Begleiter zu Schinken, Fischgerichten, Risotto und hellen Fleisch.

150 Lison Classico DOCG, ein 100 % Tocai Friulano, nur im Stahl ausgebaut, strohgelb mit grünen Reflexen. Eine Hommage an Italien und die Tradition, fruchtig und mit dem typischen Mandelgeschmack des Tocai Friulano.

Ebenfalls aus der Superior Line: der Malbec.

100 % Malbec, nur im Stahl ausgebaut, kein Holz. Fruchtig, rote Beeren, vor allem Himbeeren, vollmundig un rund. Perfekte Begleitung zu roten Fleisch, mittel gereiften Käse oder kalten Vorspeisen wie Roastbeef.

Rebecca Valent führte uns durch das Tasting und präsentiert und am Ende ihren ersten eigenen Wein: L’Enologa.

Der Name ist ein Statement für die Frauen im Weinbau, der Wein ist ein Blend aus zwei Rebsorten: der autochthone Tocai Friulano und der internationale Chardonnay.  Die Reben wachsen in Flussnähe elf Meter über dem Meeresspiegel, erst in Stahl ausgebaut reift der Wein anschließend neun Monate im französischem Barrique. Der Wein soll der typischste Ausdruck des Terroirs sein, ist dabei aber sehr modern. Tocai Friulano ist die dominante Rebsorte, Chardonnay bringt hier etwas Ananas und Zitrusnoten ein.

Anschließend führt uns Rebecca noch kurz durch einen Teil der Kellerei.

Am Eingang hängen viele neue und immer wiederkehrende Auszeichnungen an einer Stellage, und es liegen verschiedene Weinführer aus, die Borgo Stajnbech auszeichnen, wie der Gambero Rosso.

Pasolini begrüßt im Keller, ein Aufsteller einer vergangenen kulturellen Veranstaltung.

Rebecca zeigt uns Bodenproben und wir spazieren vorbei an Stahltanks mit dem Bienen-Siegel des italienisches Qualitäts- und Zertifizierungssystems (Sistema Qualità Nazionale di Produzione Integrata) SQNPI, was für eine nachhaltige Landwirtschaft steht.

https://www.borgostajnbech.com/

Abends besuchen wir das traditionelle Trattoria „Da Isetta“ in Torre di Mosto, im historischen Zentrum des Ortes, an dessen Stadtrand wir untergebracht sind.

Gemütlich ist es im Da Isetta, das vor allem für seine Fischspezialitäten und traditionelle Gerichte bekannt ist.

Svelato D’Artista Vino Frizzante Metodo Classico begleitet den „Musetto“ aus Schweinekopf und Schweinebauch mit weißer Polenta und die gegrillte rohe Salami mit Kartoffelpüree mit Parmesan. Dazu ein Klecks Pesto und geriebener Meerrettich.

Der schmeckte auch zur Bohnensuppe mit Radicchio aus Chioggia, der Gemüseinsel vor Venedig.

Zu Tagliatelle mit Schweine- und Kaninchenleber, Limonenzesten mit einen Hauch von Pamesan kam Rot ins Glas, Stajnbech Malbec. Passte auch sehr gut zur Lasagne mit Radicchio.

Zum Abschluß noch Panettone mit Creme zum Tunk, ein Bitter, so endete unser schöner Abend in der Trattoria Da Isetta.

https://www.funnelhappycomp.it/TRATTORIADAISETTA

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.