Kartoffelsalat mit Löwenzahn

Das Bamberger Hörnchen ist noch etwas feiner, diese Sorte ist wesentlich kleiner und schmeckt auch gröber geschnitten sehr gut.
La Ratte, eine alte französische Sorte, ist in der Form dem Bamberger Hörnchen sehr ähnlich, kann ebenfalls gröber geschnitten werden ohne zu rustikal daherzukommen.

Kartoffelsalat mit Löwenzahn

Kartoffelsalat ist eine überall erhältliche Selbstverständlichkeit aber selten richtig gut.
Die meisten Kartoffelsalate in Imbissbuden, Metzgereien und auch Wirtschaften kommen aus dem Eimer.


Die richtige Kartoffel ist am wichtigsten, drei alte Sorten sind zu empfehlen:
Sieglinde, eine der ältersten deutschen Sorten und Kartoffel des Jahres 2010, eignet sich hervorragend.
Das Bamberger Hörnchen ist noch etwas feiner, diese Sorte ist wesentlich kleiner und schmeckt auch gröber geschnitten sehr gut.
La Ratte, eine alte französische Sorte, ist in der Form dem Bamberger Hörnchen sehr ähnlich, kann ebenfalls gröber geschnitten werden ohne zu rustikal daherzukommen.
Den besten Kartoffelsalat gab es bis vor etwa 20 Jahren in einer kleinen Metzgerei in der Türkenstrasse.
Auch panierte Schweinekoteletts habe ich nirgendwo mehr besser bekommen. Die Panade war luftig und das Kotelett innen saftig, zart und mit Fett durchwachsen.
Das Geheimnis des Kartoffelsalats lag wohl in erster Linie in der Kartoffelsorte und darin, dass er nur mit Zwiebeln, Essig und Öl angemacht war.
Wir haben bis heute viel experimentiert, nie ist er so geworden wie in der damaligen Metzgerei .
Gut gelungen ist er uns trotzdem:
Pellkartoffeln nicht zu durch kochen, schälen und in Scheiben (Bamberger Hörnchen oder La Ratte gegebenfalls in Stücke) schneiden.
Mit etwas heisser Rinderbrühe übergiessen und vermischen.
Die fein geschnittenen Zwiebeln, Essig, Öl, Salz und Pfeffer dazugeben und vorsichtig mischen. Abschmecken und mit Schnittlauch und etwas Pfeffer aus der Mühle bestreuen.
Wir mögen auch die Variationen mit Gurke, Endiviensalat und seit neuesten mit Löwenzahnblättern.
Auf einer kleinen Wiese vor dem Fenster meiner Mutter wächst Löwenzahn in großen Mengen, wir ernten die jungen Blätter gerne für Salat und letzte Woche haben wir sie unter den Kartoffelsalat gemischt.
Für den Kartoffel-Gurkensalat die Gurke feinblättrig in eine Schüssel hobeln, salzen und ca. 2 Minuten stehen lassen. Die Gurken ausdrücken und unter den Salat mischen.
Für die Variation mit Endiviensalat den Salat in feine Streifen Schneiden, heiß waschen (macht den Salat minimal weicher) und ebenfalls untermischen.
Gerne mochte ich auch das skandinavische Rezept meiner Freundin Kitty mit Schmand.
Morgen will ich auf dem Aschaffenburger Strassenfest den Kartoffelsalat mit Speck probieren, den eine Metzgerei an ihren Stand anbietet.
Dort gibt es auch eine dicke Wurst, die einem am Wurstende in Alufolie gewickelt, direkt in die Hand gegeben wird.
Beides hat uns neugierig gemacht, heute habe wir dort Bratwurst- und Bauchfleischsemmeln gegessen.

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

7 Comments

  1. Eine frühere Nachbarin machte den besten mir bekannten Kartoffelsalat. Und auch sie nannte als ihr Geheimnis dabei: den allerbilligsten Essig. Nicht Essenz, aber doch den Essig ganz unten im Regal zu 49 Cent.

  2. Ja, wenn doch der Kartoffelsalat nur so wie bei Oma schmecken würde. Ich habe ebenfalls unzählige Male verschiedene Rezepte probiert, bin mittlerweile aber zu einem doch guten Ergebnis gekommen. Der „schwäbische“ Kartoffelsalat wie bei Oma funktioniert bei mir folgendermaßen:

    Ich nehme keine Kinderkraftbrühe, sondern Gemüsebrühe. Zwiebeln schwitze ich vorher kurz in Öl an, erst dann gebe ich diese in den Kartoffelsalat.

    Die Gemüsebrühe wird nicht heiß in den Salat gegeben. Ich warte meistens mindestens 30 Minuten bis sie lauwarm ist (dann bleiben die Kartoffelscheiben auch schön knackig und zerfallen nicht so leicht). Die Menge der Gemüsebrühe umfasst ca. 10 – 15 Esslöffel. Darin gebe ich dann ca. 5 Esslöffel Essig, einen Teelöffel Senf, eine Priese Zucker, zwei bis drei Priesen Salz und Pfeffer. Mit einem großen Löffel (!, damit man die Kartoffelscheiben nicht zerstört) zwei- bis dreimal gut umrühren, dann 15 Minuten ziehen lassen.

    Jetzt wird es ölig 😉

    Hier im Schwabenland essen wir den Kartoffelsalat ziemlich „schlotzig“, d.h. beim abschließenden Umrühren „schmatzt“ es richtig 🙂

    Öl wird ganz am Schluss hinzu gegeben, meistens 8 – 15 (!) Esslöffel Öl, je nach Menge des Salates.

    Der Salat schmeckt frisch am besten. Nach drei oder vier Stunden verliert er schon an Geschmack…
    Viele ältere Mitbürger hier bei uns braten die Reste des Kartoffelsalats in der Pfanne an. Ich habe das noch nie getestet, aber man sagt mir, es sei sehr lecker.
    Liebe Grüße aus Stuttgart!
    Schwabe

    1. Das probiere ich aus. Und das Anbraten ist interessant. meine Mutter mag ja Kartoffelsalat immer gerne mit der heißen Soße vom Gericht, das es ja dazu gibt.
      Viel Öl ist immer gut, das war auch beim Metzgereisalat auch so.
      Meine Mutter meinte ja immer, da kann eigentlich nicht viel drin sein, denn der Metzger galt als extrem sparsam. Weshalb wir schon den Verdacht hatten, er verwendet keinen guten Essig, sondern Essigessenz. Aber ich glaube, er hatte so gute Kartoffeln, was ja immer schwieriger wird. Das ist aber so ein Tick von mir, ich bin immer auf der Suche nach optimalen Kartoffeln, ob für Püree, Salat ect.
      Liebe Grüße
      Petra

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