Von San Remo nach Nizza

Beeindruckender Blick auf's Meer vom Colline du Château

Nachmittags brachte mich der Fahrer vom Hotel wieder zurück nach Nizza.

Nachmittags brachte mich der Fahrer vom Hotel wieder zurück nach Nizza.
Wo ich ja herkam, der Flughafen Nizza ist San Remo am nächsten und liegt nur eine etwa 30 Minuten lange Autofahrt entfernt. Zug fährt natürlich auch.

Ich war über 20 Jahre nicht in Nizza und in meiner Erinnerung ist es untrennbar mit Clubsandwiches verbunden.
Damals gab es irgendwo in der Altstadt eine Art Bar, die auf Clubsandwiches spezialisiert war und ich sicherlich eines pro Tag gegessen habe.
Clubsandwich waren scheinbar eine Modeerscheinung, ich war heute auch nicht mehr auf der Suche danach, dafür gibt es überall die traditionelle Socca, schmeckt sehr gut zu einem kalten Bier und Mesclun-Salat.

Nizza hat sich wie viele Städte in der Zwischenzeit natürlich stark verändert und ist noch etwas schöner geworden.
Wunderschön fand ich es immer, heute aber ist es splendider, größer, offener, sonniger, auch geplanter, aber es hat das etwas leicht Verschlafene verloren.

Dafür gibt es wieder eine Straßenbahnlinie, 1957 eingestellt wurde sie 2007 wieder eröffnet, 8,7 km führen durch die Stadt und 2017 soll sie an den Flughafen angebunden sein. Was großartig wäre, denn der Flughafen liegt nicht weit ausserhalb.

Die Fußgängerzone ist modern, die Altstadt charmant und auch der “Le Jardin Albert 1er” erstrahlt prachtvoller den je mit vielen beschilderten Pflanzen, Tafeln zu historischen Bauten und natürlich einer großzügigen Anlage, wo sich Touristen und Einheimische mischen.

Ich plane meine Unternehmungen selten durch, erst im Laufe der Tage überlege ich weiter, am ersten Tag gehe meist irgendwie los.
Nach einem kurzem Spaziergang durch die Stadt kam ich zu einem Aufstieg, der zum Colline du Château führte.
Ich war eigentlich in der Richtung unterwegs auf der Suche nach dem jüdischen Friedhof, der mir zur Besichtigung empfohlen wurde, kam aber fast zufällig zum “Cimetière attenant au Monastère de Cimiez”.
Ein für mein Empfinden schon durch seine hohe Lage mit Blick aufs Meer hochdramatischer Friedhof, wovon ich nach sicher 2 Stunden Friedhofsbesuch die letzte Etappe auf den Schloßhügel genommen habe.

Zurück musste ich aber auch und freute mich auf meine Reservierung im L’Ane Rouge. Verlockend war auch, dass das Restaurant direkt um die Ecke am Hafen gelegen war, für mich keine 5 Minuten zu Fuß von meinen airbnb.

Weitergeholfen hat mir besonders der Blog Bestofnice, der Tip für meinen ersten Restaurantbesuch kam auch daher.

Die Empfehlung war sehr passend, auch von mir gut gewählt für den ersten Abend, zum Akklimatisieren und Ausruhen.
Denn das L’Ane Rouge ist ein elegante Restaurant, in welchem sich Stammgäste und Touristen mischen.
Zwei Gerichte à la carte ohne Dessert oder Käse waren für mich nach den lukullischen letzten Tagen genug, 2 Grüße aus der Küche waren ja auch noch dabei.

Die Gerichte waren großartig, absolut empfehlenswert ist der wohl beständige “Vol-au-vent” mit Kalbsbries, Geflügel, feinen Pilzen und cremiger Soße.

Der Lammbraten mit seiner hauchdünnen, knusprigen Haut und seinem sagenhaft zarten Fleisch gehört zu den besten Lammgerichten, die ich je gegessen habe.

Schade, dass ich nicht das große Menü bestellt habe, hätte ich mehr Hunger gehabt…..

Das einzige Problem bei einem Besuch alleine: Wein gibt es nur Flaschenweise und in kleinen Flaschen 0,375 ml in sehr kleine Auswahl.
Glasweise kann nichts bestellt werden, so musste ich mit meiner 0,375 Flasche Rosé bei beiden Gängen auskommen.
Die Sommeliere fragte mich zwar, ob ich gerne beim Lamm zu Rot wechseln würde.
Ja, schon, nur was soll ich dann mit einer Flasche? Irgendwie mochten wir uns auch nicht sonderlich.
Aber mehrere Personen werden mit der Weinkarte absolut glücklich und einem gelungenem Abend steht dann nichts im Wege.
Mein Abend war nach dem tollen Spaziergang und dem abschließendem feinen Essen auch äusserst gelungen, er endete im benachbarten Irish Pub bei einem Guinness.

  • nicetourisme
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  • L’Ane Rouge
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    Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

    3 Comments

    1. Hallo liebe Petra,

      ich war vergangenen Oktober in Nizza und fand es wunderbar. Deine Beschreibungen haben die Erinnerungen wie aufleben lassen 🙂

      Falls du mal wieder in Nizza bist, sind hier ganz leckere Möglichkeiten zum Essen – besonders im “in Vino Verita” und Wein gibt es dort auch gläserweise 🙂
      https://elsewhereandhere.com/category/nizza/

      liebe Grüße & viel Freude weiterhin auf Reisen mit so tollen Eindrücken
      monika

    2. Hallo Petra,

      ja das ist ein Nachteil vom Alleinreisen. Da kann man sich ja auch mit anderen Restauarantgaesten zusammen tun. Oder ich verschenek den Rest an andere Gaeste, die einen aehnlichen Wein bereits trinken.
      HAlte nichts von Wegschmeissen, weshalb ich auch einen Faible fuer die fantasievolle Weiterverwertung von allen moeglichen Resten habe.

      Gruss
      Andrea

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