Rotweine aus der Sannio-Region
Am 17. Oktober wurde Mario Gamba als ersten Preisträger der Falanghina del Sannio Chef Award 2015 verliehen.
Am 17. Oktober wurde Mario Gamba als ersten Preisträger der Falanghina del Sannio Chef Award 2015 verliehen.
Und somit ist das Aquarello, Maro Gamba’s Restaurant in München das weltbeste italienische Lokal ausserhalb Italiens.
Die Preisverleihung fand in der Region Sannio statt, ich war gemeinsam mit den internationalen Journalisten bereits einen Tag vorher angereist.
Mittag ging es am ersten Tag in Neapel zum Pizzaessen.
Sehr empfehlenswert ist das Gino Sorbillo – Lievito Madre al Mare Gino Sorbillo.
Am Meer gelegen ist von der Terrasse aus Capri und Ischia zu sehen.
Für die Pizza werden Tomaten von GustaRosso verwendet, das Mehl ist biologisch und die Salami für den Belag Slowfood zertifiziert.
Die Pizza ist auch nicht so, wie wir sie normalerweise erwarten:
der Teig ist weicher, der Belag feuchter, aber geschmacklich ist das alles wunderbar.
Als Vorspeise kam der auch viel fester als gewohnte, aber so großartig nach Milch schmeckende Mozzarella mit Tomaten und Ruccola, als Wein dazu der erste Falanghina der Reise.
Es ging dann schnell weiter Richtung Benevento, trotzdem kamen wir spät am Zielort des Abends an: einer Rotwein-Verkostung mit Abendessen auf einem Weingut. Denn zwei Tage zuvor überschwemmten schwere Regenfälle die ganze Gegend, Weinberge rutschten ab, Straßen waren teils vom Schlamm verschüttet und es waren Tote zu beklagen.
Bei unserer Ankunft funktionierte zwar der Strom noch nicht überall, nicht alle Strassen waren befahrbar oder hatten schwere Schäden wie Löcher oder große Risse davongetragen. Aber die Menschen hatten viel geleistet und das Gröbste war inzwischen beseitig worden.
Das Sannio Gebiet ist eine hügelige Gegend inmitten Kampaniens, der Boden besteht aus Kalk, Kies und teils aus Vulkangestein.
Wir verkosteten kräftige, tiefrote Weine, wie den Barbera del Sannio mit 15% Alkohol oder den Barbetta Barbera Sannio DOP 2011, rubinrot, weich, trocken und kräftig mit 14,5 % Alkohol.
Aglianico del Taburno Riserva 2009 reift 3 Jahre, davon 8-12 Monate im Stahltank, minimum 14 Monate im Faß und mindestens 12 Monate in der Flasche.
Bue Apis verfügt nach 18 Monaten im Fass über ausgewogene Tanine, geht geschmacklich Richtung Brombeere und Johannisbeere, dazu kommen Noten von Kaffee und Tabak.
Pedirosso heißt „roter Fuß“ ist aber auch bekannt als Palombina, was Täubchen bedeutet und die roten Stiele erinnern an Taubenfüßchen.
Die Traube ist antiken Ursprungs, schon Plinius berichtet von ihr.
Hier finden sich ebenfalls Aromen von Schokolade, Johannisbeere, Sauerkirschen.
Rosso Classico Sannio Solopaca 2012 besteht aus Sangiovese und Aglianico, das Rubinrot passt zum Geschmack von reifen, roten Früchten und Waldbeeren, weich am Gaumen verfügt er über ausgewogene Tanine.
Solopaca Sannio Rosso 2014 war mein Liebling, aus den Trauben Sangiovese, Aglianico und Pedirosso ist er ebenfalls Rubinrot, die Farbe verblasst etwas mit der Alterung. Kräftig und harmonisch verfügt er über einen charakteristischen Duft.
Alle Weine schmecken bestimmt auch zur Pizza und wer nach kampanien kommt sollte in Neapel zu Gino Sorbillo und Falanghina trinken.
Lievito Madre al Mare, Via Partenope, 1; Napoli – Italien
Tel.: +39-81-1933-1280
Auch in Mailand und New York hat Gino Sorbillo inzwischen eine Pizzeria eröffnet.