Falanghina bei Nunzia
Ich bin äußerst angetan von Kampanien.
Ich bin so angetan von Kampanien. Bisher bin ich nur bis nach Neapel gekommen, auf dem Land oder in kleineren Städten war ich nie.
Was einerseits daran liegt, dass ich im Urlaub nicht mit dem Auto unterwegs bin, zum anderen ist der Grund, dass ich meist nur in Großstädte fahre.
Was sich aber seit dem Bloggen geändert hat, ich komme so mehr auf dem Land und in kleineren Städten rum, was mir sehr gefällt.
Am Samstag vor der Verleihung des Falanghina del Sannio Chef Award 2015 fuhren wir mit Mario Gamba nach Benevento zum Mittagessen.
Wobei Benevento keine Kleinstadt ist, es leben dort 60.770 Menschen.
Die Stadt verfügt über eine Universität, Sehenswürdigkeiten und natürlich über Restaurants.
Für uns stand ein kleines Mittagessen auf dem Programm mit anschließendem Stadtrundgang bei schönstem Wetter und einem Espresso im Straßencafé als Abschluss. Dann ging es zurück ins Hotel, denn der Abend sollte mit einer Weinprobe beginnen, der Höhepunkt war aber natürlich das von Mario Gamba gekochte Galamenü.
Aber zurück zu Nunzia: die traditionelle Osteria liegt in der Altstadt, wo man von Wirtin Nunzia persönlich nett begrüßt wird.
Seit 88 Jahren wird das Restaurant familiengeführt, eine Speisekarte gibt es nicht, es wird am Tisch erklärt was die Küche bietet.
Uns wurde feinster Schinken aus der Region serviert, dazu Mozzarella mit Ruccola.
Es folgte ein Teller mit einem klassischen Nudelgericht, Scarpariello sein Name, mit Tomaten und Käse; ich habe die verschiedensten Dinge im Internet gelesen und muss noch weiterforschen.
Ein feines Fleischbällchen mit Tomatensoße gab es noch zum probieren, aber wir sollten ja nicht zu satt werden. Schade.
Wer in die Gegend kommt sollte bei Nunzia einkehren, seit die erste Ausgabe des Restaurantführers Osterie d’Italia erschienen ist fahre ich nicht mehr ohne ihn nach Italien, und darin findet sich auch 2016 wieder „Nunzia“.
Die Auswahl an Weinen ist groß, wir waren ja im Namen des Falanghina unterwegs. Besonders mochten wir den „Taburno Falanghina del Sannio Fontana Vecchia“, Rebsorte 100 % Falanghina, ausgebaut im Stahltank, mineralisch und frisch, mit fruchtigen Noten von Birne und Zitrus.
Überraschend anders dagegen war der „Torre a Oriente“, kräftig in Geschmack und gelber Farbe, fruchtig floral mit feiner Säure und Noten von Ananas und Passionsfrucht.
Ich trinke normalerweise mittags kaum etwas, hier konnte aber keiner widerstehen. Wie auch bei dem aus Benevento stammenden Likör Strega kaum einer Nein sagen konnte.
Ein 40%iger Digestiv, dessen gelbe Farbe von Safran herrührt, besteht aus einer Kombination von 100 verschiedenen Kräutern und Gewürzen.
Im Film „Der Pate“ werden davon einige getrunken, ich habe mir nur einen genehmigt.
Da wir durch die schlechten Strassenverhältnisse immer etwas länger unterwegs waren konnte ich im Auto ein Schläfchen machen, bevor wir uns abends weiter dem Falanghina widmen konnten und gespannt auf das Galamenü waren.
Hallo Petra,
schöne Reisen machst Du. Und Flohmärkte und Märkte überhaupt finde ich immer toll, doch das Kaufhaus-Shopping-Gen habe ich gar nicht. Meine Mutter hat uns als Kinder immer in alle Kaufhäuser mit Stoffabteilung zum Stoffkauf mitgenommen.
Sie hat für uns die tollsten Sachen nach Wunsch genäht.
Stickige Luft, immer auf die anderen Geschwister achten oder für sie die Kundentoiletten suchen, war nun dabei wirklich kein so großer Spaß. Vielleicht ist mir da das Kaufhausgen abhanden gekommen.
Gruß
Andrea
Liebe Andrea,
kann ich gut verstehen, ist ja auch nicht so die prickelndste Atmosphäre im Kaufhaus…
Mir ging es lange mit den Flohmärkten so, wo ich oft verkauft habe und dann gerne ferngeblieben bin. Inzwischen gehe ich aber gerne auf den Flohmarkt, ich suche ja immer Geschirr. Bücher auch, klar, aber Besteck und Geschirr aller Art.
Und natürlich Lebensmittelmärkte!
Liebe Grüße
Petra
allo scarpariello – nach Schusterart. Was für Nudeln wurden in diesem Gericht verwendet. Sie sehen aus wie Pici, die aber eigentlich nur in der Toscana üblich sind. Normalerweise wird Pasta allo scarpariello mit pacchieri, den großen Röhrennudeln gemacht.
Die Paccheri gab’s am Vortag, das war auch „allo scarpariello“. Und Sie haben Recht, diese hausgemachten waren den Pici sehr ähnlich. Sollte man eigentlich öfter machen, die Pici. Einfach und das Rollen macht Spaß! Liebe Grüße und danke für die Gute Idee Petra