Amarone Opera Prima – Amarone, the next big thing?
2014 fand die 20. Auflage der Präsentation des neuen Jahrgangs des Amarone della Valpolicella DOCG “Amarone Opera Prima” statt.
2014 fand die 20. Auflage der Präsentation des neuen Jahrgangs des Amarone della Valpolicella DOCG “Amarone Opera Prima” vom 3. bis 4. February im Palazzo della Granguardia in Verona statt.
Zu Beginn der dreitägigen Veranstaltung stand am Nachmittag eine Masterclass auf dem Programm.
Die von JC Viens geleitete Masterclass beschäftigte sich mit dem Thema: “Amarone, the next Big Thing in Wine Collecting?” JC Viens lebte 30 Jahre in Hong Kong und wusste, dass nachdem die Volksrepublik China am 1. Juli 1997 nach 156 Jahren britischer Kolonialherrschaft Hong Kong übernahm die verunsicherten Anleger in Wein investierten.
Der Großteil der Sammler behält die Weine privat im Keller, nur 10 % etwas sind Spekulanten und 2 % des Weltvermögens sind in Wein investiert.
Bis 2014 war es üblich Bordeaux zu sammeln, ab 2014 sah man sich nach anderen Weinen um und auch Champagner stieg in der Sammlergunst an, fiel aber wieder. Und leider waren Italienische Weine nichts zum Angeben…
In den vergangenen 10 Jahren hat sich hier etwas geändert: Sammler suchen nach anderen Weinen und Gegenden und Kriterien. Der italienische Marktanteil stieg um 55%, vor allem zu Gunsten des Veneto.
Und hier geht es um das Zeitfenster, das “Drinking Window”: wann ist der optimale Zeitpunkt um den Wein zu trinken? Bordeaux bedient hier alle Kriterien, Amarone aber eben auch, wobei beides nicht vergleichbar ist. Und immer gibt es wenige alte Jahrgänge zu probieren, wo nur der Sammler helfen kann. Weingüter müssen ihre Ware verkaufen, bei Sammlern liegen die Flaschen aber im Keller.
Der Amarone blickt aber auf eine lange Geschichte zurück, 1596 wird er erstmals schriftlich erwähnt. Weitere Aspekte ergeben sich aus dem Terroir, den Rebsorten und ausserdem steht der Amarone weltweit auf den Weinkarten und ist mittlerweile zu einer Ikone geworden.
Bertani 1998 konnte nicht aus der originalen Flasche eingegossen werden, da es im Keller nur noch wenige Magnumflaschen lagerten, die umgefüllt wurden. Die Produktion 98 umfasste 60.000 Flaschen. Ein klassischer Amarone mit Aromen von dunklen Früchten, Tabak, Leder, Rauch, einer kräftigen Säure und wenig Zucker.
Pieropan 2017 ist vergleichsweise jung mit 6 Jahren und gut trinkbar. Frisch, mit Aromen von roten Beeren und Kirschen, kein Leder oder Tabak, rund, gefällig, mehr Zucker, mit kräftiger Säure.
Das Weingut Dal Cero liegt bei Lessini auf Vulkangestein und ist auf Weißwein spezialisiert. Der Amarone Dal Cero 2016 ist 7 Jahre alt, rauchig, tief, mit Aromen von Johannisbeerblättern und einer frischen Säure.
Zyme. Riserva “La Mattonara” 2008 mit einer Produktion von 6000 Flaschen. Vollmundig, üppig und kräftig ausbalanciert von einer kräftigen Säure, Aromen von Tabak, JCV nennt diesen Wein ein Rennpferd.
Vigneto Alto Bussola Riserva 2007. Sehr elegant im Zucker/Säurespiel, ausgewogen mit schokoladigen Aromen.
Roccola Grassi 2006. Kompakt mit guter Struktur und viel Energie. Sehr ausgewogen mit einem hohen “Drinking Window” um 2030 -2032.
Bringt das Weingut den Wein auf den Markt ist er trinkfertig, Amarone verfügt über eine lange Lagerfähigkeit, das “Drinking Window” gibt das Zeitfenster für den optimalen Zeitpunkt zum Öffne der Flasche an. Hier sind wir wieder beim Thema “Amarone, the next Big Thing”, was den Amarone interessant für den Sammler machen.
Abends wurde im Palazzo das Gala Dinner serviert.
Alle 97. Amarone die am nächsten Tag in der Verkosten waren standen als Speisebegleitung zur Auswahl, der ausgewählte Wein wurde von einem der Sommeliers serviert.
Tarte Tatin alla cipolla rosata al Valpolicella DOC, fondente all’Asiago DOP fresco und Tartufo nero.
Im Glas ein Schluck Ognisanti 2021 von Bertani. Superelegant, frisch und ausgewogen.
Ebenfalls von Bertani der rubinrote “Le Miniere di Novare 2022”. Frisch, mit Noten von Himbeeren, Kirschen, Zitruszesten, Granatapfel, etwas Kräutern und einer feinen Salzigkeit am Ende.
Zum Risotto al Amarone della Valpolicella DOCG war an unserem Tisch der moderne “Secondo Marco” 2015 die Wahl. 16% Alkohol, elegante Frische, mit Gewürznoten von vor allem von Nelken, dazu dunkle Früchte, etwas Kompott und Holz.
Der Hauptgang: Filetto di manzo, miele alla senape antica. Patate al burro noisette e mugnoli selvatici.
Dazu Vignetti Ettore 2016, in der Nase nasses Laub, besonders ist die Eukalyptusnote.
Cesari Bosan Riserva 2015 ist im zweiten Glas, ausgewogen, reife rote Früchte, Brombeeren und Kirsche, mit Holznoten und leichten Röstaromen, dazu etwas Kaffee und Kräuter, passte super zum Filet.
Zum eleganten Dessert, der Bavarese al pistacchio, crocante alla frutta e amarene trinken wir noch den Recioto della Valpolicella DOCG Domini Veneti Amando.
Domini Veneti Amando ist die ideale Begleitung zum Dessert, mit Aromen von Kirsche, Mandeln, nicht zu süß und mit einer perfekten Säure. Der perfekte Abschluß des Abends!
Ich danke dem Consorzio Valpolicella für die Einladung zu dieser Pressereise.