Seespinne
Die letzte Seespinne ist schon einige Jahre her.
Im Restaurant immer nur in Venedig gegessen und zwar als „Granseole nel guscio“ in der Trattoria alla Madonna, steht sie hier nirgends auf der Karte und ist auch beim Fischhändler nur schwierig zu bekommen.
Meine Seespinne war gestern beim Kauf noch lebendig, auch ungewohnt.
Noch in der offenen Styroporkiste war das nicht zu erkennen, meine so nette Fischverkäuferin packte sie mir ein und meinte noch: „schon etwas matt…, aber Krebse hätte ich ich noch…“.
Sie hielt einen hoch: die waren gar nicht matt, sondern extrem zappelig und angriffslustig,
auch keine Flusskrebse, sondern kleine, dunkle Tiere und ich habe mich nicht weiter erkundigt.
Sonst hätte ich am Ende noch welche mitgenommen, Austern hatte ich schon,
nur bin ich gerade dabei die Küche zu streichen.
Weshalb ich dort keine agilen Tiere brauchen kann oder sonstige Komplikationen.
Die Seespinne kam schnell ins kochende Wasser, Deckel drauf und wurde 10 Minuten geköchelt.
Weitere 10 Minuten ziehen lassen, aus dem Wasser nehmen und abkühlen lassen.
Die Beine herausbrechen (geht einfach), mit einer Krebszange knacken und das Fleisch herauspuhlen.
Ein stabiles, scharfes, aber eher kurzes Messer zwischen Körper und Deckel einführen und den Deckel so anhebeln. Den Körper so rundum öffnen und teilen.
Was sich darin befindet ist optisch nicht verlockend und ähnlich dem, was sich im Taschenkrebs findet:
etwas Corail und braue Masse, die ich sehr gerne mit Mayonnaise und Weißbrot esse.
Den Deckel abschrubben, er kann später zum servieren verwendet oder für den Sud ausgekocht werden.
Die restlichen Karkassen werden wie immer mit Gemüse ausgekocht, hier für einen Risottosud.
Und über das Risotto kommt dann das Fleisch aus den Beinen, denn für eine so schöne Granseola wie in der Trattoria alla Madonna reicht es nicht aus.
Die es sich zu Besuchen lohnt, sollte man in Venedig sein.
Nur einige Minuten von der Rialtobrücke entfernt bekommt man dort auch nicht reserviert einen Platz, oft eine Rettung.
Auch wenn ich jetzt 4 Jahre nicht dort war, die 10 davor waren Granseola, Fegato alla Veneziana, Sarde in Saor und die Languste immer ganz hervorragend.
Was anderes habe ich dort nie gegessen, die Ober haben zwar wenig Zeit, sind aber sehr charmant.
Gleich beim ersten Satz fiel mir „Madonna“ ein. Gestern Abend kamen Freunde aus Venedig zurück, und natürlich waren sie zweimal bei „Madonna“. Auch meine Favoritin war/ist immer die Granseola, danach – wenn es sie gab – Meerestrüffel, was immer diese Mischung aus Schnecke und Muschel war usw. usf. Venedig ohne wenigstens einen Gang zu Madonna ist für mich nicht komplett. Sehr schön, wie alles auf Ihrer Seite. Danke!
Ich gehe so gerne ins Madonna, weil es auch so unkompliziert ist.
Vor Jahren hatten wir am Freitag Abend des Boot nach San Ersamo verpasst, wo wir bei Ca‘ Vignotto essen wollten.
Wir liefen von Castello zurück auf der Suche nach einem Restaurant, die wie immer alle voll besetzt waren. Gegen 22:00 Uhr hieß es überall…
Also ins Madonna, wo man eben etwas warten muss, aber dann immer einen Platz bekommt. Ich war schon fix und fertig von der Lauferei, als wir an der Reihe waren sagte der Kellner so nett zu mir: „Signora, Sie brauchen Wein und was zu Essen!“ was völlig richtig war. Und wie immer gab es Granseola und Kalbsleber.
Ich mag auch die Hektik im großen Lokal, die Ober und auch, dasss es nicht so ein Lokal zum „Sitzenbleiben“ ist.
Denn an der Rialto kann man ja uch noch woanders hingehen.
Schön, dass Dir das Madonna auch so gut gefällt..
Liebe Grüße
Petra
So sollte es weitergehen:
Ich mag auch die Hektik im großen Lokal, die Ober und auch, dass es nicht so ein Lokal zum „Sitzenbleiben“ ist.
Denn an der Rialto kann man ja auch noch woanders hingehen.
Schön, dass Dir das Madonna auch so gut gefällt.
Liebe Grüße
Petra