Resteessen am Neujahrstag
Aus Resten kann man kleine Zwischengänge zubereiten oder Hauptgerichte wie Gröstl machen.
Ich liebe Resteessen. Aus Resten kann man kleine Zwischengänge zubereiten oder Hauptgerichte wie Gröstl machen. Altes Schwarzbrot wird zu Brotsuppe, harte Brezen und Semmeln werden zu Knödeln oder Semmelbröseln verarbeitet, Fleisch vom Suppenhuhn ergibt ein Fricassee, kalten Braten kann man zur Brotzeit aufschneiden oder ins Gröstl geben, Käsereste kommen in die Käsespätzle, Parmesanrinde koche ich im Risotto mit, übrige Brühe friere ich in Eiswürfelbeuteln als Soßengrundlage ein. Fergus Henderson vom St. John’s Restaurant in London verwendet sogar die vom Geflügel übrigen Knochen zum Auskochen für Geflügelsuppe.
Und ich hebe leidenschaftlich gerne verschiedene Fette auf: vom Gänse- oder Entenbraten verwende ich das Fett zum Braten von Knödelscheiben oder zu Schwarzbrot mit Salz und Pfeffer als Aufstrich, mit Hühnerfett kann man wie in der jüdischen Küche alles Mögliche anbraten und kochen, Fett von der Schweinebratensoße und Nierenfett eignet sich für Bratkartoffeln.
Vor einigen Tagen habe ich Rinderbrühe gekocht und es war noch etwas Rindfleisch übrig. Aufgeschnitten, mit Zwiebeln, Essig, Öl, Salz und Pfeffer haben wir am Neujahrstag Rindfleischsalat gegessen, dazu einen in Entenschmalz abgerösteten Kartoffelknödel.
Für das Abendessen hatte ich noch eine Portion Brotsuppe im Kühlschrank, die habe ich mit Brühe gestreckt, mit Eigelb legiert und braune Zwiebeln eingelegt.
Zu abgebräunten Maultaschen gab es Kartoffelsalat, was kein Resteessen war, aber gut passte.
wieder grenadiermarsch! jawohl!