St. John Smithfield

Nach vielen Jahren war ich wieder im St. John.

(Werbung Markennennung) Nach vielen Jahren war ich wieder im St. John.

Was nicht so geplant war, wir wollten eigentlich zum Chinesen am Queensway, Dim Sum vom Trolley bestellen, Hühnerfüsse ect. Aber irgendwie hat unser aller Zeitplan und mein Abflug am frühen Abend nicht zusammengepasst und ich konnte noch einen Platz im St. John reservieren. 


Ich gehe ausgesprochen gerne alleine Essen, sei es mittags oder abends. Finde ich sehr entspannend.
Etwas früh dran waren aber bereits die Bar und der Bereich um die Bäckerei schon geöffnet. Wo eine Tafel einfache kleine Gerichte annonciert, die mir alle sofort zugesagt hätten.

Erst mal ein Ginger Beer, dann wurde ich schon abgeholt und zum Tisch gebracht, wo mir die Tages-Spezials genannt wurden. Zur Vorspeise hätte es noch gebratene Gänseherzen gegeben, aber es war klar: die Spider Crab Bisque sollte es sein.

Für eine Bisque lasse ich einiges stehen, very boozy” hieß es, mit viel Cognac. Hat auch gestimmt, viel Wumms., sehr gut. Einziges Hauptgang-Spezial war die Krickente mit Wirsing, wurde auch gleich bestellt.
Es geht ganz zackig im St. John. Da ich zwar nicht in Eile war, aber auch nicht ewig Zeit hatte, erkundigte ich mich nach der Zubereitungszeit der Ente. Die wurde frisch gegrillt (nicht lange, was zu sehen ist), musste dann noch rasten, was insgesamt ca. 25-30 Minuten dauern würde.

So war es dann auch, Bisque und Ente kamen in angenehmen Abstand auf den Tisch. Die ideale Getränkebegleitung: Bollinger.

Das Kaffee-Eis war der perfekte Abschluss, gut dass man nur eine Kugel bestellen kann.
Interessant ist für mich immer, wie die Gerichte umgesetzt werden: Garzeit, wie serviert oder wie viel Schnaps kommt in die Suppe. Klar: es ist immer unterschiedlich, für wen gekocht wird, ich mache da bei Gästen Zugeständnisse, die gelegentlich was mitzureden oder Abneigungen haben. 

Persönlich mag ich gerne mehr Schnaps in der Suppe, “very boozy” und die Ente genauso blutig wie hier auf dem Teller. Wie man es vielleicht nicht jedem hinstellen kann. Wie auch der Wirsing, der so weich war, wie ich ihn nicht schmoren würde, da er so viel Süße entwickelt. Zur blutigen Ente und dem auslaufendem Saft (und etwas Rahm in der Soße) war aber genau das perfekt. 

Beim nächsten Mal möchte ich am Abend kommen und gerne noch Wein zum Essen trinken, denn die Weinkarte bietet viel verlockendes.
(Der Restaurantbesuch wurde privat bezahlt und in keiner Weise gesponsert).

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.