Zauberhaftes Veneto: von Torre di Mosto zu den Veneto River Holidays und nach Caorle

Am Rand von Torre di Mosto liegt der Agritourismo Borgo Rurale San Salvador. Meine Unterkunft für eine zweitägige Tour durch das Hinterland von Venedig. Hier gibt es auf kurzer Stecke viel zu unternehmen, mit dem Fahrrad erschließt sich die Landschaft und so lassen sich viele hübsche kleine Städte erreichen, wie auch Restaurants am Weg entdecken.

Im Borgo Rurale San Salvador sind die Zimmer frisch und einladend, ich bewohne das Appartamento Franci und habe gemütlichen Bett ganz hervorragend geschlafen. Der morgendliche Blick aus dem Fenster vermittelt Ruhe und ich, die eigentlich nicht frühstückt zu Hause, freue mich hier besonders aufs Frühstück.

Zum Frühstücken geht es über das Grundstück zur Villa Sant’Anna, hier stehen Palmen und auch jetzt im Spätherbst fühlt es sich sommerlich an.

Drinnen ist es aber angenehm warm, ich bin um 9:00 Uhr die erste und werde herzlich empfangen, auch der Tisch ist schon gedeckt.

Selbst gebackenes Brot, Croissants, Butter, Käse, Chutneys, Marmeladen, Schinken, Quark, Joghurt und eine sehr leckere mit Kürbis gefüllte, fluffige Omelettrolle.

Am nächsten Tag wurde keine Omeletterolle aufgetischt, sondern kleine, elegante Omelettes mit Frischkäse-Schinken-Füllung.

Die Birnenspalten mit Schinken, Gorgonzola und Walnüssen waren ja mein Liebling. Schön auch, dass alle Produkte möglichst aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen. Bei wärmeren Temperaturen werden die Tische im Garten gedeckt.

Und natürlich gab es auch Tee oder Kaffee aus der hübschen Vintage-Kanne.

So kann der Tag beginnen, es gibt auch viel zu unternehmen.

https://www.borgoruralesansalvador.it/

Steigt man von den kleine Hügel vor dem Gästehaus nach oben geht es über die schmale Strasse direkt ans Ufer der Livenza mit Blick auf die Alpen.

Und hier beginnt die Geschichte von EBoats&Go, ein Mitglied des Veneto River Holidays Projekt. Gegründet 2007 von einer Gruppe von Freunden, die ihre Kindheit an den Flüssen der Lagune verbracht haben und dort einen umweltfreundlichen Tourismus ermöglichen wollten.

https://www.eboatsandgo.com/

EBoats&Go bietet eine kleine Flotte von Elektro- und Tretbooten, mit ihnen lassen sich im Veneto 124 Kilometer zwischen den Dolomiten und der Lagune von Venedig befahren, ein Führerschein ist nicht nötig. Ein Plan zeigt die Anlegestellen und Sehenswürdigkeiten auf, entlang der Piave besteht die Möglichkeit für einen Halt zum Mittagessen, zwei Osterie stehen zu Auswahl.

Wir stehen am Ufer der Livenza, hier lässt es sich unkompliziert anlegen um die traditionelle Trattoria La Gassa zu besuchen, was ich nur empfehlen kann.

Von der einstündigen Fahrt bis zum Tagesausflug können die unterschiedlichen Abschnitte gebucht werden, auch Kajaks gibt es zu mieten. Auf der Website sehen ausserdem die Specials, beispielsweise eine Fahrt bei Vollmond mit Häppchen oder eine Fahrt mit Weinbegleitung. Leider war Dezember keine Saison um an einer Bootsfahrt teilzunehmen, die beginnt wieder im Frühjahr.

https://www.veneto-rivers-holiday.com/en

Von der Anlegestelle zum La Gassa ist es nur den Hügel hoch und über die Strasse.

Eine angenehme Atmosphäre hat dasRestaurant und es wartete auch schon der Aperitif:

Ein Gals Wein und mein absolutes Lieblings-Cicchetto: Baccalà Mantecato.

Sehr gut die Vorspeise: Heuschreckenkrebse, Muscheln und Oktopus, dazu ein Glas Friulano.

In der Lagune gibt es noch viele Fischer und daher in den typischen Trattorie auch typische Fischgerichte. Das “La Gassa” ist berühmt für sein Aalgericht “Bisato in umido”, Aal geschmort in Tomaten und Kräutern. Dazu etwas cremige Polenta, wir haben uns alle überessen, so ein großartiges Aalgericht! Perfekt mit einem Glas Rotwein.

Der Chef stattete uns noch einen Besuch ab, dann gab es Dessert, Espresso oder Likör, dazu in Grappa eingelegte Trauben.

Nicht weit entfernt geht es weiter: zum Fahrradverleih. Denn mit dem E-Bike lassen sich die drei Kilometer nach Caorle leicht erradeln.

Direkt neben der Ciclostazione geht es ins ländliche Dorf Ca’ Corniani, das einen Besuch unbedingt lohnt. Im 17. Jahrhundert wurde das Gebiet von der Familie Corniani erworben, Mitte des 19. Jahrhunderts wurde alles an die Assicurazioni Generali verkauft. Die wiederum legte 1879 das Gebiet mit einer Entwässerungsanlage trocken.

Wieder verlassen und heute wiederbelebt können in den historischen Weinkellern lokalen Weine verkostet und die Umgebung auf den 32 Kilometer langen Fahrradwegen erkundet werden.

https://slow-flow.it/de/prodotti/ca-corniani-bike-wine/

Ca’ Corniani ist heute privat bewohnt, es gibt gelegentliche Kunstprojekte, es wird aber nicht touristisch betrieben. In der nahen Umgebung finden sich aber überall schöne Agritourismi.

In der Lagune geht es entlang an Flüssen, über historische Brücken und vorbei an Schiffen bis in den Hafen in Caorle.

Alles in Caorle weist auf die traditionelle Fischerei hin, sogar die bemalten Hauswände.

Am Hafen ist beschaulich und Fischer bieten hier ihren Fang an. Immer schade: keine Möglichkeit zum Kochen….

Traditionell um die Weihnachtszeit bauen die Fischer ein Boot mit Weihnachtskrippe, am Ufer gibt es frische Vognole zu kaufen.

Es war mein erster Besuch in Caorle. Mir war Caorle wie auch Jesolo immer nur als Badestrand bekannt, vom Umland hatte ich wenig Ahnung. Hier hat sich aber in den letzten Jahren viel verändert, wie der Ausbau von Fahrradstecken, der Agriturismo und umweltfreundlicher Tourismus wie die Trips mit EBoats&Go und die Angebote des des Veneto River Holidays Projekt.

Die Stadt Caorle ist charmant, lebhaft und bunt. Die Farben der Häuser war übrigens einmal eine Orientationshilfe: im blauen Haus lebt Familie soundso, im gelben Familie sowieso ect…

Im Herbst ist es angenehm ruhig in Caorle, wir sitzen im Café und es kommen eigentlich und Einheimische vorbei. Natürlich ist kein Badewetter, aber die vielen schönen Ausflugsmöglichkeiten und das milde Wetter haben einen Zauber und viel Erhohlungswert.

Ein Blick ans Meer ist für mich immer das schönste, auch nur für einige Minuten.

Wir hatten etwas Zeit für einen Blick aufs Meer oder auf den schiefen Turm. Besonders schön am Ufer: die „Lebenden Klippen“, eine Steinbegrenzung aus euganeischen Trachytblöcken entlang der Küste der Wallfahrtskirche Madonna dell’Angelo bis zur Piazza del Duomo. Caolre, ich komme gerne wieder!

Auf der Website finden sich noch viele Tips:

https://www.caorle.it/

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.