China im Schloß

Treppenhaus Pagodenburg

Zurück aus Shanghai ging es heute im Schloßpark Nymphenburg chinesisch weiter. Wir haben einen ausgedehnten Spaziergang im Schloßpark unternommen und dabei die Amalienburg, Pagodenburg, Badenburg und Magdalenenklause besichtigt.

Zurück aus Shanghai ging es heute im Schloßpark Nymphenburg chinesisch weiter.

Wir haben einen ausgedehnten Spaziergang im Schloßpark unternommen und dabei die Amalienburg, Pagodenburg, Badenburg und Magdalenenklause besichtigt.

Ausser der Magdalenenklause und dem Hexenhäuschen stehen die kleinen Burgen unter dem Motto “China im Schloß”, in der Amalienburg befindet sich die Prunkküche der Kurfürstin der Maria Amalia von Bayern. Ausgestattet mit Rotterdamer Fließen und Malereien im Stil der damaligen Chinamode, diente die Küche für ländliche Feste.

Nicht weit von der Amalienburg liegt “Das Dörfchen”. Ich habe es noch nie bemerkt, scheinbar bin ich immer daran vorbeigegangen. Es beherbergt das Pumpenhaus, das die Badenburg und die umliegenden Fontänen mit Wasser versorgt, sowie Wohnhäuser für Hofbedienstete und eine Schmiede.

Idyllisch angelegt, beschreibt die Tafel das Dörfchen eine im Zeichen des “Zeitalters der Empfindsamkeit” angelegte Staffage, welche im Betrachter die Stimmung von Harmonie mit der Natur hervorrufen sollten.

In einer Menagerie im Dörfchen wurden Biber als Fastenspeise gehalten, denn sie wurden zu den Fischen gezählt und waren als solche beliebt im süddeutschen Raum. Einer der Teiche ist erhalten. Im Universallexikon der Kochkunst von 1900 findet sich ein Rezept für den Biber. In der Beschreibung steht, dass der Schwanz als besonderer Leckerbissen galt, ausserdem finden sich hier Ratschläge zur Biberjagd.


Das Rezept für Biber gedämpft:
Man zerlegt das Fleisch in kleine Stücke, thut in Ei Casserol 125 Gramm Butter, einige in Scheiben geschnittene kleine Zwiebeln, die fein abgeschälte Schale einer halben Zitrone und eine Obertasse voll Essig, legt die Fleischstücke darauf, fügt 5-6 ausgegrätete Sardellen hinzu und dämpft das Fleisch weich; zuletzt stäubt man etwas Mehl daran, gießt ein Glas Weißwein hinzu, nimmt das Fleisch heraus, sobald es weich ist, entfettet die Sauce und kocht sie kurz ein. 

Der Biberschwanz wird abgeschuppt, in Essig, Wasser und etwas Salz weichgekocht, dann in Ei und geriebener Semmel gewendet, mit Butter begossen und auf dem Roste gebraten, worauf man ihn entweder mit gedämpften Fleisch zusammen oder allein mit Zitronenscheiben serviert.  

Ich bin Petra Hammerstein, zwischen den Mahlzeiten führe ich unseren Fami­lien­betrieb, das Antiquariat Hans Hammer­stein in der Mün­chener Türkenstrasse. Mein Interesse gilt dem Essen und vom Mut anderer möchte ich erfahren.

2 Comments

  1. Ich finds immer wieder erstaunlich, wie früher bei den Fastenspeisen getrickst wurde und was alles angestellt wurde, damit man doch Fleisch essen konnte. Aber nicht nur Biber hat man unter die Fische eingeortnet, auch Fischotter sollen sehr beliebt, wenn auch nicht sehr wohlschmeckend gewesen sein

    1. Ich glaube auch, dass mir der Biber besser schmecken würde. Und beim Ramadan wird ja auch nachts richtig zugeschlagen.
      LG
      Petra

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